Neele Eckhardt gewinnt sensationell Bronze bei Hallen-EM
07.03.2021
jg – Der letzte Wettkampftag der Hallen-Europameisterschaften (04.-07.03.2021) im polnischen Torun endete mit einer sensationellen Überraschung aus deutscher und niedersächsischer Sicht! Als Achtplatzierte der Meldeliste angereist qualifizierte sich Dreispringerin Neele Eckhardt (LG Göttingen) in der Qualifikation direkt im ersten Versuch mit ihrem ersten 14-Meter-Sprung im Jahr 2021 für das große Finalspringen am Folgetag. In den ersten Sprüngen setzte die Göttingerin ihre steigende Formkurve weiter fort und landete im dritten Versuch bei sensationellen 14,52 Metern! Damit verbesserte die amtierende Deutsche Meisterin nicht nur ihre Hallen-Bestleistung, sondern sprang auch so weit wie nie zuvor in ihrer Karriere (zuvor 14,35 Meter). Sie verfehlte den deutschen Hallenrekord um nur sieben Zentimeter.
Eine wirkliche Zentimeterentscheidung war die Medaillenvergabe. Die drei Medaillengewinnerinnen im Dreisprung der Frauen trennte am Ende tatsächlich nur ein einziger Zentimeter. Die Spanierin Ana Peleteiro erzielte die gleiche Weite wie Eckhardt, konnte allerdings einen besseren zweiten Versuch vorweisen und die Portugiesin Patricia Mamona gewann Gold mit 14,53 Metern, also nur einem Zentimeter mehr als der Silber- und Bronzerang.
Für Neele Eckhardt war es nach einem ersten Platz bei der Studenten-Weltmeisterschaft, der Universiade, im Jahr 2017 die zweite internationale Medaille in ihrer Karriere. In ihrem Siegerinterview bei den Deutschen-Hallenmeisterschaften in Dortmund hatte Eckhardt noch ihre Pläne für den Sommer geteilt, möglichst früh die Olympianorm von 14,32 Metern abhaken zu wollen, um entspannt auf das große Highlight im Sommer hintrainieren zu können. Nun hat die Göttingerin bereits vor Beginn der Freiluftsaison die Olympianorm in der Tasche und darf sich bei verletzungsfreiem Saisonverlauf auf ihre erste Teilnahme an Olympischen Spielen freuen. Mit ihrer Bronze-Medaille und neuen Bestleistung konnte Eckhardt ihrem Heimtrainer Frank Reinhardt, der exakt am Wettkampftag seinen Geburtstag feierte, ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk machen.
Bereits wenige Tage zuvor konnte sich Frank Reinhardt über das Abschneiden seiner zweiten Athletin in Torun Merle Homeier (LG Göttingen) freuen. Die U23-Athletin absolvierte bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft in der Aktiven-Altersklasse einen unaufgeregten und guten Wettkampf. Sie sprang mit 6,50 Metern erneut im Bereich ihrer Bestleistung, die sie mit 6,55 Metern wenige Wochen zuvor in Dortmund aufgestellt hatte. Am Ende fehlten der Nachwuchs-Springerin lediglich fünf Zentimeter für das Erreichen des Finals, sie wurde Elfte. „Ich bin sehr zufrieden mit der Weite und auf einem guten Weg zur U23-EM im Sommer“, bilanzierte Merle Homeier ihre Leistung in Polen.
„Eine weitere Einzelstarterin bei der Hallen-EM war Lea Meyer (VfL Löningen) über die 3.000 Meter. Die eigentliche Hindernisspezialistin musste sich im zweiten Vorlauf mit dem neunten Rang begnügen und schied damit leider aus. In 9:05,13 Minuten blieb sie gut fünf Sekunden über ihrer persönlichen Bestzeit von 9:00,05 Minuten, die sie bei den Deutschen Meisterschaften in Dortmund aufgestellt hatte. Lea Meyer hatte bei ihrem Debüt bei internationalen Titelkämpfen im Erwachsenenbereich von Beginn an Mühe, an der Spitze dranzubleiben. Amelia Quirk aus Großbritannien machte die Pace, der die Löningerin nur bis etwa zur Hälfte des Rennens folgen konnte. Dann musste die Löningerin abreißen lassen und kam am Ende auf dem neunten Rang ein.“ (Münsterländische Tageszeitung (Ludger Langosch) vom 04.03.2021)
Über einen Einsatz in der deutschen 4x400 Meter-Staffel durfte sich Ruth-Sophia Spelmeyer-Preuß (VfL Oldenburg) freuen. Als Schlussläuferin konnte Spelmeyer allerdings nicht mehr den Rückstand auf das Mittelfeld aufholen, den sie bei ihrem Wechsel übernommen hatte. Das deutsche Quartett wurde Sechster in 3:31,47 Minuten. Luna Thiel (VfL Eintracht Hannover) kam nicht zum Einsatz.
Fotos: Athletics Eurovision TV (Screenshot) & Privat