Luna Fischer gewinnt Staffel-Silber
Das DLV-Aufgebot bei der diesjährigen U20-Europameisterschaft in Tampere war groß: Rund 100 Athlet*innen – keine andere Nation hatte so viele dabei - reisten in der vergangenen Woche nach Finnland, wo von Donnerstag bis Sonntag die internationalen Wettkämpfe ausgetragen wurden. Mit in den Flieger steigen durften auch acht Top-Sportler*innen aus Niedersachsen. Einige von ihnen feierten an diesem Wochenende ihr Debüt im Nationaltrikot, andere waren – was das anging - schon „alte Hasen“.
So unter anderem Luna Fischer: Die Langsprinterin vom VfL Eintracht Hannover war im vergangenen Jahr bei der U20-WM in Lima bereits in der 4x400m-Staffel eingesetzt worden und durfte auch in diesem Jahr die Aufgabe als Startläuferin übernehmen. Die Deutsche Meisterin von Bochum präsentierte sich im Finale am Sonntagabend souverän und übergab das Staffelholz an Position vier an ihre Teamkollegin Pauline Richter. Schlussläuferin Jana Becker (Königsteiner LV) – sie stellte sich als frischgebackene 800m-Europameisterin in die Wechselzone – sicherte dem DLV-Quartett dann auf den letzten 100m die Silbermedaille: Gemeinsam mit Katharina Rupp (LG Donau-Ries) ließ die Staffel eine Zeit von 3:34,35min eintragen. Nur die Konkurrentinnen aus Frankreich waren schneller.
Die Hannoveranerin ging in Tampere auch im Einzelwettbewerb an den Start: Nachdem sie sich im 400m-Vorlauf am Donnerstag in einer Zeit von 54,54sek das große Q gesichert hatte, konnte die 18-Jährige im Halbfinale am Freitag noch eine Schippe drauflegen: Sie stürmte nach 54,04sek über die Ziellinie – die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere. Der Wehmutstropfen: Fischer verpasste damit den Finaleinzug um eine Zehntelsekunde und belegte insgesamt Rang zwölf.
Platz fünf im Dreisprung
Widerum das erste Mal ins Nationaltrikot schlüpfen durfte Antonia Bronnert vom VfL Löningen: Nach zunächst zwei ungültigen Versuchen begeisterte die Dreispringerin in der Qualifikation mit einem Sprung auf 13,34m. Er bedeutete nicht nur die zweitbeste Weite in diesem Wettbewerb, sondern auch eine neue persönliche Bestleistung. Die Ausgangslage für das Finale am Freitag war also vielversprechend: Nach einem ersten ungültigen Versuch und darauf folgenden 13,17m flog Bronnert ein weiteres Mal auf 13,34m. Sie bedeuteten in der Endabrechnung Rang fünf. „Platz fünf hört sich surreal an. Ich hätte nie gedacht, dass ich es so weit schaffe“, bilanzierte die Deutsche Meisterin später gegenüber dem DLV.
Die erste Umarmung gehörte nach dem geglückten Finale Bronnerts bester Freundin und Trainingskollegin Lotta-Henrike Werner. Die Springerin von der LG Weserbergland stellte sich in Tampere ebenfalls an ihre Anlaufmarkierung, schaffte in der Qualifikation allerdings nicht den Sprung ins Finale. Mit Sprüngen auf 11,94m und 11,97m war sie nicht zufrieden, konnte aber auch Positives aus dem Wettbewerb ziehen: „Daraus kann ich lernen. Vielleicht sollte es heute einfach nicht sein.“
Dorothea Gantert springt auf Platz elf
Im Hochsprungwettbewerb der weiblichen Jugend U20 war Dorothea Gantert Teil des dreiköpfigen DLV-Gespanns. Die Athletin aus Garbsen freute sich mit übersprungenen 1,77m in der Qualifikation über ihren Einzug ins Finale. Auch dort blieb die Latte bis zu einer Höhe von 1,77m liegen, die Platz elf bedeutete. Auch, wenn der Sprung über die 1,80m dieses Mal nicht klappen sollte: „Ich habe mich total gefreut, hier dabei zu sein“, fiel das Fazit aus.
Miller und Terhorst auf den 3000m und 800m unterwegs
Große Enttäuschung war am Sonntagnachmittag Lera Miller anzusehen. Die Läuferin vom VfL Löningen tat sich, nachdem sie sich im Vorlauf souverän das große Q erlaufen hatte, schwer in ihrem 3000m-Finale. Insbesondere auf der vorletzten Runde hatte die Deutsche 1500m-Meisterin zu kämpfen und verlor den Anschluss zur Verfolgergruppe von Favoritin Innes Fitzgerald. Am Ende wurde Miller in 9:31,51min 13.
Vereinskameradin Paula Terhorst stellte sich über die 800m-Distanz an die Startlinie. Der Traum von einem Finaleinzug war da, allerdings war auch klar, dass es schwer werden würde: So gab Terhorst in ihrem Vorlauf alles, konnte sich mit einer Zeit von 2:07,24min aber kein Ticket für die finale Entscheidung sichern. Sie war lange Zeit eingekesselt, verlor dann den Anschluss an die Spitze und konnte sich erst am Ende noch einmal ein Stück nach vorne kämpfen.
Serafina Kempf im 200m-Halbfinale
Für das DLV-Sprintteam der Europameisterschaft reisten Serafina Kempf von der LG Wilhelmshaven und Fjare Lorin Zirbus von der LG Osterode mit nach Finnland. Kempf überzeugte über die 200m. Im Vorlauf gelang der 18-Jährigen in 24,05sek auf Platz zwei die direkte Qualifikation für das Halbfinale. Hier belegte sie dann am folgenden Tag in 24,08sek Rang sieben. Fjare Lorin Zirbus war für das Staffelpool nominiert worden, kam in Finnland allerdings nicht zum Einsatz.