LM in Lingen: Emslandstadion erfolgreich eingeweiht

  25.08.2025    NLV News Leistungssport
Mf. Löningen und Osnabrück dominieren auf der Laufbahn, Kira Wittmann verpasst die Bestätigungsnorm für Tokio und der Nachwuchs zeigt sich auch zum Ende der Saison in guter Form.

Erst ein 5-Kilometer-Eröffnungslauf, dann diverse Spitzenleistungen im Rahmen der NLV+BLV Landesmeisterschaften der Leichtathlet*innen und zum krönenden Abschluss die Landung von Fallschirmspringern auf dem Rasenfeld: Die Einweihung des frisch sanierten Emslandstadions – es ist nun eines der wenigen Stadien in Niedersachsen, das über acht Laufbahnen verfügt – ist gelungen. Mit den Landesmeisterschaften der Erwachsenen und der Jugend U18 kamen rund 470 Sportler*innen zum Ende der Saison auf der Lingener Sportanlage zusammen. Es wurden persönliche Bestleistungen gefeiert, Tränen getrocknet und im Team noch einmal alles gegeben.

Highlight am Samstag war unter anderem der Dreisprungwettbewerb der Frauen: Für Top-Springerin Kira Wittmann bot er die letzte Chance, sich für die im September anstehenden Weltmeisterschaften in Tokio zu qualifizieren. Für das Erfüllen der Bestätigungsnorm brauchte es allerdings einen Sprung über die 14-Meter-Marke, an der die Athletin von Hannover 96 auch auf der neuen Anlage in Lingen scheiterte: Als neue Landesmeisterin ging ihr weitester Sprung auf 13,62m.  Um die Bestätigungsnorm für Tokio ging es auch bei zwei Hürdenläuferinnen, die aus der Ferne nach Lingen gereist waren: Sowohl die Italienerin Elena Carraro als auch die Leverkusenerin Marlene Meier konnten die 13-Sekunden-Marke am Sonntag aber leider nicht knacken. Den Landesmeistertitel holte sich im Hürden-Finale Bernice Amofa vom VfL Stade: Sie kam nach 14,79sek nur eine Hundertstel vor Mara Hermes (LG Emstal Dörpen) ins Ziel.

Antonia Bronnert beendet Saison mit persönlicher Bestleistung

Im Frauenfeld tummelten sich am Wochenende auch einige Jugend-EM-Teilnehmerinnen. So unter anderem die 800m-Spezialistin Paula Terhorst, an der am Sonntagnachmittag kein Weg vorbeiführte: Als jüngste Athletin der Konkurrenz beendete das Talent vom VfL Löningen ihr Rennen nach 2:07,87min und war damit zwei Sekunden schneller als ihre Vereinskollegin Xenia Krebs, die Vizemeisterin wurde und sich am Tag zuvor über die 1500m zu Landesmeisterin gekrönt hatte. Der VfL Löningen war stark vertreten: Über die 5000m der Frauen dominierte Carolin Hinrichs das Feld und ließ die Uhren nach 16:44,75min stoppen.
Dreispringerin Antonia Bronnert – ebenfalls für den VfL Löningen startend – gelang am Sonntag eine neue persönliche Bestleistung im Weitsprung: Die EM-Fünfte von Tampere flog im ersten Versuch auf 6,03m und beendete ihre Saison mit einem Landesmeistertitel. Auch Hochspringerin Dorothea Gantert konnte den Meisterwimpel mit nach Hause nehmen. Die EM-Finalistin von der SpVg Laatzen stieg erst in den Wettbewerb ein, als die Konkurrenz ihn schon beendet hatte. Die Latte blieb an diesem Wochenende bis zu einer Höhe von 1,77m liegen.

Über die 100m und 200m gelang Talea Prepens ein Doppelsieg: Die Sprinterin vom TV Cloppenburg benötigte für die kürzere Distanz – sie wurde dabei von zu viel Rückenwind unterstützt – 11,49sek und für die halbe Stadionrunde 23,76sek. Im Kugelstoßen der Frauen erwischte Nadine Leigers von der TSG Dissen einen starken Tag: Ihr weitester Stoß ging auf 15,47m – Platz eins.

Luis Oberbeck mit gelungenem Comeback

Viel Aufmerksamkeit bekamen die 400m-Läufe der Männer: Fabian Dammermann von der LG Osnabrück konnte sich hier gegen den aus Berlin angereisten Lukas Krappe durchsetzen, zeigte sich mit seiner Zeit von 46,88sek im Zielbereich aber eher unzufrieden. Durchaus zufrieden war hingegen 800m-Läufer Luis Oberbeck, der sich nach einigen Monaten Krankheit und Verletzung erstmals wieder an die Startlinie stellte. Der Göttinger lief seiner Konkurrenz auf den zwei Stadionrunden davon und kürte sich mit einer Zeit von 1:50,69min zum neuen Landesmeister.

Allen Grund zu Freude hatte zudem Paul Biebl vom Garbsener SC: Sowohl über die 400m Hürden – hier feierte er sein Debüt und kam nach 56,06sek ins Ziel – als auch über die 200m – hier gab es mit 21,54sek eine deutliche persönliche Bestleistung – war er nicht zu schlagen und durfte nach ganz oben auf das Podest klettern. Mehrkämpfer Torben Prepens gelangen gleich drei Podestplatzierungen: Über die 110m Hürden holte er sich in 15,08sek den Titel, im Stabhochsprung und im Speerwurf musste er sich lediglich Kilian Carl Echzell (MTV 49 Holzminden) und Casimir Matterne (Hannover 96) geschlagen geben. Im Diskuswurf der Männer nahm Leon Michelmann vom TSV Asendorf erstmals die zwei Kilogramm schwere Scheibe in die Hand: Sie flog auf 48,16m und verhalf dem Wurftalent zum Landesmeistertitel.

Doppelsiege und persönliche Bestleistungen in der männlichen Jugend U18

Jeweils gleich zwei Goldmedaillen mit nach Hause nehmen konnten in der männlichen Jugend U18 Erik Siepmann, Paul Euskirchen und Matthias Apel. Siepmann vom MTV Wittmund dominierte sowohl die 200m als auch die 400m Hürden. Euskirchen von der Eintracht Hildesheim gewann die 400m und die 3000m in schnellen 51,53sek und 9:07,07min. Der Osnabrücker Matthias Apel schnappte sich auf den 800m vor seinem Teamkollegen Kosntantin Hans den Sieg und ließ mit einer Zeit von 4:43,10min auch auf den 1500m keinen Konkurrenten an sich vorbei.

Neue persönliche Bestleistungen und Landesmeistertitel feierten außerdem Karl Christian Schüttert, Luca Willig und Leonard Lesniewski. Im Hochsprung übersprang Schüttert (SV Sigiltra Sögel) im zweiten Versuch erstmals 1,88m, im Weitsprung flog Willig vom TKJ Sarstedt auf 6,32m und im Kugelstoßen freute sich Leonard Lesniewski vom TS Großburgwedel über einen neuen Hausrekord von 14,60m.

Emilia Cyrol gewinnt bei den Älteren

Daumen hoch für Speerwerferin Emilia Cyrol: Die 15-Jährige startete am Sonntagnachmittag in der weiblichen Jugend U18 hoch und ließ ihren älteren Konkurrentinnen keine Chance: Mit einem Wurf auf 36,38m warf die Athletin vom TuS Wettbergen 14 Zentimeter weiter als die Zweitplatzierte Greta Katharina Pauli vom VfL Stade. Ähnlich verhielt sich das im Hammerwurf der WU18, denn auch hier hatte eine W15-Athletin die Nase vorn: Charlotte Kirchner vom TSV Lelm beförderte ihr Wurfgerät auf 49,92m – fünf Meter weiter als je zuvor.

Wie Cyrol und Kirchner gelang auch Ylvi Riecken vom TV Cloppenburg eine neue persönliche Bestleistung: Mit 3,00m sprang die Stabhochspringerin so hoch, wie noch nie und sicherte sich den Landesmeistertitel. Zweifache Landesmeisterin in der weiblichen Jugend U18 wurde außerdem Nicola Bröger von der LG Braunschweig: Über die 200m und 400m stürmte sie nach 25,31sek und 58,01sek über die Ziellinie. Einem gelungenen Formtest unterzog sich auch Mehrkampf-Ass Svea Funck: Die U18-Europameisterin im Siebenkampf wurde über die 100m in 12,25sek Zweite und holte sich mit 5,56m im Weitsprung und 12,03m im Kugelstoßen zwei weitere Male den Vizetitel. Sie greift am kommenden Wochenende die Goldmedaille bei den Mehrkampf-DM in Leverkusen an.

Zwei Vereine räumen die Staffel-Titel ab

Die Titel in den Staffelwettbewerben machten am Samstagabend zwei Vereine unter sich aus: In der männlichen und weiblichen Jugend U18 waren die Sprinter*innen vom VfL Eintracht Hannover am schnellsten, bei den Erwachsenen in beiden Wettbewerben die Startgemeinschaft Aller-Leine-Sprinter. Erstmals fanden in Niedersachsen im Anschluss auch 4x100m-Mixedstaffeln statt: Henrik Schöps, Robert Wolters, Emily Kühn und Elisabeth Greimel vom VfL Eintracht Hannover brachten das Staffelholz als erste Mannschaft ins Ziel.