Keine Durststrecke für die Läuferszene
  26.03.2020 •     Breitensport


Es gibt in der bitteren Corona-Phase auch gute Nachrichten: 262.395 Finisher überquerten 2019 die Ziellinie der vielen Laufveranstaltungen in Niedersachsen – ein neuer Rekord.

tw - Homeoffice, Quarantäne und Einschränken im öffentlichen Raum bestimmen aktuell den Alltag der Menschen. Ausnahmslos jeder ist von der Corona-Pandemie betroffen. Auch der organisierte Sport ist davor nicht gefeit und unterliegt einer bislang nie dagewesenen Situation – der Sport pausiert, sowohl im Leistungssport als auch im riesigen breitensportlichen Bereich.

Die Laufszene, das breitensportliche Steckenpferd, ist hiervon im besonderen Maße eingenommen, schließlich findet ein Großteil der sogenannten stadionfernen Veranstaltungen (Volks- und Straßenläufe) in Niedersachsen turnusgemäß im März bis Mai statt. Aufgrund der Situation fallen diese Veranstaltungen vorerst bis Ende April aus oder werden durch die Veranstalter verschoben. Nicht nur große Laufevents wie der 30. HAJ Hannover Marathon oder der 38. Celler Wasa-Lauf, sondern auch zahlreiche kleinere Volks- und Traditionsläufe in ganz Niedersachsen mussten komplett abgesagt werden oder auf eine Ausrichtung zum gewohnten Termin verzichten.

Doch es gibt in der bitteren Corona-Phase auch gute Nachrichten. 262.395 Finisher überquerten 2019 die Ziellinie der vielen Laufveranstaltungen in Niedersachsen – ein neuer Rekord.


 
 

Das sind über 10.000 Finisher mehr als noch 2018. Und schon im letzten Jahr zeichnete sich ab, dass der Positivtrend in Niedersachsen nicht aufzuhalten ist. Aber nicht nur die Anzahl der Läufe und Finisher, auch die Ausgestaltung von Veranstaltungsformaten, entwickelt sich stetig weiter.
Es lässt sich zunehmend beobachten, dass neben der sportlichen Betätigung auch das Erlebnis und die Verbundenheit mit der Natur eine immer größer werdende Rolle spielt, so Till Wöllenweber, zuständiger Referent für Breitensport und Sportentwicklung im Niedersächsischen Leichtathletikverband seit Februar.

Nicht zuletzt ist dieser Breitensport-Erfolg auf die Arbeit der Trainer, Lauf-TREFF-Betreuer und –Leiter, Vereine, Veranstalter und auf die Teilnehmer selbst an der Basis zurückzuführen, die die vielseitigen Trainingsangebote in der Fläche vorhalten, optimale Rahmenbedingungen für den Laufsport schaffen und durch ihre Leidenschaft jede Trainingseinheit zu einem Erlebnis werden lassen. Unsere 920 leichtathletiktreibenden Vereine und über 300 Lauf- und (Nordic) Walking-TREFFs sind seit teilweise bereits 45 Jahren bewährte Bastionen für regelmäßiges Laufvergnügen und sportliche Ausdauer. Diese Beständigkeit lässt sich in der heutigen schnelllebigen Gesellschaft kaum noch beobachten. Umso wichtiger ist es, unter den bestehenden Umständen sich auf diese Begegnungen in der Gruppe, im Team, in der Trainingsgemeinschaft eines Vereins zu freuen.

Der Hang zur Bewegung und die sportliche Betätigung ist insbesondere in solchen Zeiten von Corona ein großes Bedürfnis. Der ein oder andere „Nichtläufer“, dem in den eigenen vier Wänden wohl schon die Decke auf den Kopf gefallen ist, hat sich bereits der Laufbewegung angeschlossen oder macht Workouts zu Hause.

Eine tolle Möglichkeit auch in diesen Tagen mit der Läuferfamilie vernetzt zu bleiben, bietet die Aktion rund um den Hashtag #laufweiter. Mit der Mission, den Läuferinnen und Läufern trotz der Umstände eine Plattform zur Interaktion zu ermöglichen, erfolgt der zur Interaktion Wettkampf auf virtueller Ebene und, wie in diesen Tagen üblich, jeder für sich. Mehr Informationen zu dem Thema sind unter lauf-weiter.de zu finden.
Vielleicht ergibt sich hieraus eine Chance die Erfolgsgeschichte des Laufsports einerseits weiterzuschreiben und auch neue Aktive für die großartige Gemeinschaft eines Vereins zu gewinnen. Denn, so weiß Andreas Ull, Vizepräsident für Breitensport und Sportentwicklung im NLV, aus eigener Erfahrung, gibt es nichts schöneres als sich in einer Sportgemeinschaft eines Vereins auf die nächste Herausforderung, ob Volkslauf, Halbmarathon oder gar Marathon vorzubereiten. Und das nächste Laufvergnügen kommt bestimmt und wenn es in diesem verflixten Jahr auch möglicherweise erst im Spätsommer stattfindet.

Bis dahin bitten wir Euch darum, den Empfehlungen und Vorgaben im Umgang mit dem Corona-Virus verantwortungsvoll entgegen zu treten und im Sinne der gegenseitigen Rücksichtnahme respektvoll zu agieren. Gemeinsam lässt sich diese Herausforderung meistern. Wir freuen uns auf den „Run“ auf die ersten Laufveranstaltungen nach dem Ausnahmezustand mit hoffentlich vielen alten und neuen Gesichtern.

 

Foto: NLV/Flatemersch
 


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