Jugend-DM: Drei Medaillen für Hildesheim und der erste Meistertitel für Svea Funck
  29.07.2024 •     NLV News , Verband , Leistungssport


Die Walsroderin krönt sich bei den Deutschen Meisterschaften der U16 und U20 in Koblenz erstmals zur Deutschen Meisterin. Marie Celie Warneke überrascht und macht das WM-Ticket klar.

mf. Dauerregen zum Eröffnungwochenende in Paris und auch die Jugend-DM in Koblenz erwischten einige Regenschauer – das hielt die Niedersächsischen Talente allerdings nicht davon ab, im Rennen um die nationalen Medaillen alles aus sich herauszuholen. Am Ende des dreitägigen Wettkampfwochenendes konnte für Niedersachsen eine überaus positive Bilanz gezogen werden: Mit insgesamt 16 Podestplatzierungen im Gepäck kehrten die NLV-Athlet*innen zurück nach Niedersachsen.

Gold für Warneke, die Hildesheimer und Funck

Für eine Riesen-Überraschung sorgte am Sonntagnachmittag Marie Celie Warneke. Die Läuferin vom FTSV Jahn Brinkum – sie hat erst seit Anfang Juli ein Startrecht in Deutschland – ließ die Konkurrenz über die 800m der weiblichen Jugend U20 ordentlich staunen. Mit einem couragierten Rennen, in dem das Talent die Führungsposition zu keinem Moment abgab, gewann Warneke ihr erstes Deutsches Meisterschaftsgold. Die großen Namen Hannah Odendahl und Jana Marie Becker verwies sie dabei auf den Silber- und Bronzerang. Mit ihrem Triumph darf die 800m-Spezialistin nun mit Sicherheit zur U20-WM nach Peru reisen – die Norm von 2:07,50min hatte sie bereits im Vorfeld unterboten. Mit einer Siegerzeit von 2:05,36min konnte sie sie in Koblenz noch einmal bestätigen.

Gleiches gelang Max Husemann aus Hildesheim. Der deutsche U23-Vizemeister aus Mönchengladbach konnte seiner Favoritenrolle über die 400m der U20 gerecht werden und stürmte in 47,46sek zum Meistertitel. „Ich freue mich riesig darüber, jetzt auch mit zur WM zu fliegen. Es kann gerne so weitergehen“, freute sich der 19-Jährige im Zielbereich. Husemann war an diesem Wochenende nicht der einzige Athlet, der für die Eintracht Hildesheim eine Medaille einfuhr. Seine Teamkollegen Paul Euskirchen und Moritz Jancke waren über die 1500m Hindernis der M15 nicht zu stoppen – auch nicht vom strömenden Regen. Das Hildesheim-Duo hielt sich von Beginn an an der Spitze des Feldes auf und ließ sich den Doppelsieg trotz einer späteren Tempoverschärfung und eines harten Zielsprints nicht nehmen. Euskirchen rannte in 4:31,33min zu Gold, Jancke erreichte nur wenige Hundertstelsekunden danach die Ziellinie.

Eine weitere Goldmedaille für Niedersachsen gewann Svea Funck: Das Mehrkampftalent vom TV Jahn Walsrode übersprang im Hochsprungwettbewerb der W15 als einzige Athletin die 1,71m – und das ohne einen einzigen Fehlversuch während des gesamten Wettkampfes. Die Freude über diesen Erfolg war groß. Schließlich war es der erste Deutsche Meistertitel für die Deutsche Vize-Mehrkampfmeisterin aus dem vergangenen Jahr. Es war nicht die einzige Medaille, die sich das Nachwuchstalent umhängen lassen durfte: In 11,45sek sprintete sie einen Tag später über die 80m Hürden zu Rang zwei.

Micah Schade springt Deutsche Jahresbestleistung

m Hochsprung der W15 ist es Svea Funck, an der momentan niemand vorbeikommt. Im Weitsprung der M15 ist dieser jemand Micah Schade: Die Frohnatur von der LG Emstal Dörpen haute am Samstag in seinem ersten Versuch direkt mal einen raus: 6,68m – so weit ist in dieser Saison noch niemand gesprungen. Damit setzte der an Position vier gemeldete Schüler eine Marke, die im Laufe des Wettbewerbes kein Konkurrent mehr überbieten konnte: „Nach dem Sprung war ich durchweg angespannt, weil die Konkurrenz echt stark war. Im letzten Durchgang wurde es ja dann auch noch richtig knapp. Ich freue mich mega, dass ich Deutscher Meister geworden bin“, gestand er später. Rang zwei belegte Phil Matthias aus Halle, der im letzten Versuch mit 6,66m noch nah an Schade herangesprungen war.

Deutscher Meister wurde zudem Nevio Völkel von der LG Osnabrück. Der Hochspringer, der eigentlich noch der U18 angehört und die Nominierung für die U18-EM zuletzt nicht geschafft hatte, setzte in Koblenz ein Ausrufezeichen. Während Niklas von Zitzewitz (VfL Eintracht Hannover) und Jason Lee Hoppe (LC Hansa Stuhr) schon unerwartet früh aus dem Wettbewerb ausschieden, lieferte sich Völkel ein Duell mit Amdi Gaye vom TSV Klausdorf. Beide übersprangen am Ende die 2,03m, allerdings fuhr der Osnabrücker aufgrund weniger Fehlversuch den Sieg ein. Bronze ergatterte Hoppe - er ließ 1,95m in die Ergebnisliste eintragen.

Drei Silbermedaillen in der W15

In der weiblichen Jugend U16 sprangen gleich drei Silbermedaillen für den NLV heraus. Landesmeisterin Maya Kamara vom FTSV Jahn Brinkum sprintete in 12,35sek zu einem starken zweiten Rang über die 100m-Distanz. Über die 1500m Hindernis freute sich Sophie Suermann von der LG Papenburg/Aschendorf über den Podestplatz und im Stabhochsprung war es wieder einmal eine Athletin vom MTV 49 Holzminden, die feiern konnte: Anna Rieger übersprang 3,50m und ließ damit neun ihrer Kontrahentinnen hinter sich.

Eine bronzene Medaille durfte Nila Folgoso Weigmann mit nach Hause nehmen. Das Lauftalent von der LG Neustadt Nord triumphierte über die 800m der 15-Jährigen und kämpfte sich nach 2:17,84min ins Ziel. Rang fünf belegte in diesem Rennen Milana Bornhardt vom Braunschweiger Laufclub. Eine etwas kürzere Distanz zu absolvieren hatte Erik Siepmann. Während der 15-Jährige vom MTV Wittmund sein 300m-Halbfinale noch für sich entscheiden konnte, musste er im Finallauf dann zwei Athleten an sich vorbeiziehen lassen. Nichtsdestotrotz zeigte er mit Zeiten von 36,10sek und 35,99sek und der Bronzemedaille einen überaus starken Auftritt. Es waren schließlich seine ersten Deutschen Meisterschaften.

Zwei weitere Bronzemedaillen gingen an den VfL Löningen. Die beiden U18-Talente Paula Terhorst und Lera Miller hatten es über die 400m und die 1500m mit großen Namen zutun. Während Terhorst an der Schulter von Johanna Martin, der Deutschen Hallenmeisterin über die Stadionrunde, um die vorderen Ränge kämpfte, schlüpfte in Millers Finallauf unter anderem Vanessa Mikitenko mit ins Teilnehmerfeld. Die beiden Niedersächsinnen ließen sich von der starken Konkurrenz allerdings nicht abschütteln und zeigten, dass sie trotz der kräftezehrenden Rennen bei der U18-EM noch die letzten Körner aktivieren konnten.