„Ein Trainer mit Ausdauer und Hingabe“ – Werner Morawietz verstorben
  17.09.2021


VfL Wolfsburg e.V. trauert um Sprinttrainer Werner Morawietz.

ur – Einer der erfolgreichsten Trainer in der deutschen Leichtathletik-Geschichte ist verstorben. Am Donnerstagabend erlag Werner Morawietz in seiner Heimatstadt Wolfsburg nach kurzer, schwerer Krankheit. Mit seinem Tod verliert der VfL Wolfsburg e.V. einen Trainer, der mit seinen Erfolgen dazu beitrug, den Ruf seines Vereins als „Leichtathletik-Hochburg“ zu festigen. Werner Morawietz schrieb Leichtathletik-Geschichte in der „Stadt des KDF-Wagens“, in der er 1943 geboren wurde.

Mit seinem Namen sind die Namen von Sprintern und Sprinterinnen verbunden, die nationale und internationale Erfolge feierten. Erinnert sei an Birgit Leinemann, Karin Jahnke, Sven Knipphals, Pernilla Kramer und Johannes Breitenstein und ganz aktuell an seinen Enkel Tobias. Auch an der Verpflichtung und Entwicklung von Deniz Almas („schnellster Wolf Deutschlands“) war Werner Morawietz maßgeblich beteiligt.

Mehr als 50 Jahre trainierte der Verstorbene die schnellen Läufer und Läuferinnen des VfL Wolfsburg e.V. Als „ewiger Sprinttrainer“ stand er noch bis kurz vor dem Ausbruch seiner Krankheit mit der Stoppuhr in der Hand am Rande der Laufbahn im Stadion am Elsterweg. Hier war sozusagen seine zweite Heimat, oftmals führte ihn in seinem Trainerleben der Weg von seinem ehemaligen Arbeitgeber VW direkt zu seinen Schützlingen.

Als Sprinter war Werner Morawietz nie so gut wie seine späteren Erfolgssportler und Meisterläuferinnen. Aus einem durchschnittlichen Sprinter wurde ein überdurchschnittlicher Coach. Er war ein harter Trainer, verrichtete seine Aufgaben mit großem persönlichen Aufwand und Hingabe. Von der Pike auf hat er das Trainer-Einmaleins erlernt, er wusste bestens, was in seinen Athleten und Athletinnen vorging und wie er das Training dosieren musste. Immer wieder hat er seinen „Ruhestand“, den er eigentlich nach Ende der aktiven Laufbahn von Sven Knipphals plante, verschoben. Zuletzt war es sein Enkel Tobias aber auch die zahlreichen jungen Nachwuchstalente, die ihn motivierten noch weiter zu machen. Diverse Finalteilnahmen bei den Deutschen Meisterschaften und nicht zuletzt der Deutsche Meistertitel seines Enkels Tobias waren der Lohn seiner unermüdlichen Motivation.

VfL-Präsident Prof. Dr. Peter Haase äußerte sich tief betroffen zum Tod des Erfolgstrainers: „Mit Werner Morawietz ist ein Urgestein der deutschen Leichtathletik-Geschichte verstorben. Als Mensch und Trainer bleibt er im Verein unvergessen“.

An Anerkennung und Ehrungen mangelte es Werner Morawietz nicht. So ehrte ihn der Niedersächsische Leichtathletik-Verband nach den Erfolgen von Sven Knipphals als „Trainer des Jahres“ und die Medien schlugen ihn 2019 zum „Wolfsburger des Jahres“ vor.

„Werner war einer der erfolgreichsten und besten Trainer in Niedersachsen. Er hat die Leichtathletik im NLV und vor allem in Wolfsburg sehr positiv geprägt und viele Athleten in das internationale Wettkampfgeschehen und zu den olympischen Spielen geführt. Werner war ein toller Mensch und jederzeit für seine Athleten da. Wir sind sehr traurig, dass Werner nun nicht mehr bei uns ist", zeigt sich NLV-Vizepräsident Leistungssport Julien Karn traurig über den Verlust seines damaligen Trainers. 

Er wird uns auf und neben dem Platz fehlen.

 

Artikel: Udo Röhrig

Foto: NLV


„Ein Trainer mit Ausdauer und Hingabe“ – Werner Morawietz verstorben