Staffel um Nele Jaworski löst Ticket für Tokio

  13.05.2025    NLV News Leistungssport
Weltmeisterschaften im chinesischen Guangzhou: Alle drei Niedersachsen kommen beim ersten Saisonhöhepunkt zum Einsatz und präsentieren sich schon zum Beginn des Sommers in Top-Form.

mf./as. Ganz viel Staffel-Power am vergangenen Wochenende in China: Bei den diesjährigen World Relays in Guangzhou qualifizierten sich die Kurz- und Langsprinter*innen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in gleich mehreren Konstellationen für die Weltmeisterschaften, die im September in Tokio stattfinden.

Unter anderem löste die 4x100m-Staffel der Frauen das Ticket für den Höhepunkt des Jahres. Neben Sophia Junk (LG Rhein-Wied), Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) und Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) war auch Nele Jaworski Teil des Quartetts vom Wochenende. Die 20-jährige Athletin vom VfL Wolfsburg – im vergangenen Jahr auf den Bahamas durfte die damalige Abiturientin bereits das Staffelholz in die Hand nehmen – übernahm in China die verantwortungsvolle Position Nummer zwei und präsentierte sich gemeinsam mit ihren DLV-Kolleginnen im Vorlauf von ihrer besten Seite. Schlussläuferin Rebekka Haase erreichte nach 42,98sek hinter Jamaika und Spanien das Ziel und sicherte damit die sechsschnellste Vorlaufzeit. Das bedeutete nicht nur der Einzug in den Finallauf am Sonntag, sondern eben auch das Ticket für Tokio. Im Finale sollte eine Verbesserung der Zeit dann leider nicht klappen – das Staffelholz kam nicht ins Ziel.

Ebenfalls für den Kurzsprint-Pool nominiert worden war Talea Prepens vom TV Cloppenburg. Die 200m-Halbfinalistin von Rom war am Sonntag Mitglied der 4x100m-Mixedstaffel, die am Tag zuvor noch Weltpremiere gefeiert hatte. Im B-Finale beendete sie das Rennen gemeinsam mit Sina Meyer, Aleksandar Askovic und Julian Wagner als zweite Staffel und nach 40,84sek. Die Stabübergabe entpuppte sich bereits am Vortag aufgrund der unterschiedlichen Geschwindigkeiten als Herausforderung – umso zufriedenstellender war die Zeitverbesserung um ganze sechs Zehntelsekunden am Sonntag.

Fabian Dammermann als wichtige Größe in der Männerstaffel

Für Fabian Dammermann (LG Osnabrück) war es die neunte Nominierung für die Nationalmannschaft seit 2017, als er bei den World Relays, damals in Nassau/Bahamas, seine internationale Premiere im Erwachsenenbereich feierte. Auf leichtathletik.de sprach der DLV angesichts eines Pools von sechs Langsprintern für zwei Staffeln (Männer, Mixed) von einem Staffel-Schachspiel. In diesem Fall hatte am Ende die 4x400 m-Männerstaffel das Nachsehen. An beiden Wettkampftagen lag der Schwerpunkt auf der Mixedstaffel, am Ende dank der erfolgreichen Qualifikation für die WM in Tokio der richtige Schachzug. Damit blieb Fabian Dammermann als einziger aus dem letztjährigen Olympiateam von Paris in der Männerstaffel, die zudem verletzungsbedingt auf seinen Vereinskollegen und Deutschen Hallenmeister, Florian Kroll, verzichten musste. Jean Paul Bredau (VfL Wolfsburg), Deutscher Freiluftmeister aus dem Vorjahr, hatte seinen Saisoneinstieg bereits im Vorfeld erst für Ende Mai geplant.

Dammermann löste die Aufgabe, als Schlussläufer notgedrungen dem Feld hinterherzusprinten, mit Bravour. Im Vorlauf gelang es ihm nach einer bemerkenswerten Aufholjagd noch, Australien abzufangen. Im B-Finale erzielte er über die fliegenden 400 m sogar eine persönliche Bestzeit – 45,56 sec hatte er weder bei den Europameisterschaften 2018 noch als Europameister mit der deutschen U23-Staffel 2019 erreicht. Ein gelungener Einstieg in die Freiluftsaison und wichtiges Indiz, dass der deutsche Vizemeister des Vorjahres nahtlos an die guten Leistungen in der Halle anschließen könnte.