Nächstes Highlight: Jugend-DM in Wattenscheid
Es geht direkt weiter mit den nationalen Titelkämpfen: An diesem Wochenende treffen sich die besten deutschen Athlet*innen der U18 und U20 im Lohrheidestadion in Wattenscheid, um die neuen Deutschen Meister*innen in den Einzeldisziplinen zu küren. Nicht nur um die Medaillen geht es: Während die Teilnehmer*innen des Europäischen Olympischen Jugendfestivals der U18 bereits feststehen und sich in Wattenscheid dem letzten Formtest unterzogen wird, geht es in der U20 um die Frage, wer Anfang August mit zur Europameisterschaft ins finnische Tampere fahren darf. Wie für die U23 gilt auch hier: Für eine Nominierung durch den Deutschen Leichtathletik-Verband braucht es das Unterbieten der offiziellen Norm sowie mindestens einen Podestplatz in Wattenscheid.
Die weibliche Jugend U20 mit zahlreichen Medaillen- und EM-Chancen
Das EM-Ticket fest im Blick haben werden wohl die Löninger Spitzenathletinnen rund um Lera Miller und Paula Terhorst: Während Miller für das Wochenende einen Doppelstart über die 1500m und 3000m angemeldet hat – in beiden Disziplinen ist sie an Position eins gemeldet und auch die EM-Norm ist längst eingetütet -, stellt sich Terhorst über die 800m an die Startlinie. Hier wird sie sich wohl insbesondere den starken Beinen von Jana Maria Becker (Königsteiner LV) erwehren müssen. Auch Vereinskameradin Pia Albers hat die Norm für Tampere bereits unterboten: Mit in dieser Saison gelaufenen 60,87sek ordnet sie sich über die 400m Hürden momentan auf Platz fünf ein – für eine Nominierung könnte es eng werden. Ähnlich ergeht es da Serafina Kempf von der LG Wilhelmshaven: Sowohl über die 100m als auch über die 200m nehmen sich die schnellsten Sprinterinnen der weiblichen Jugend U20 nicht viel. Kempf hat den Qualifikationswert für Tampere mit 11,50sek über die 100m schon deutlich unterboten, allerdings waren vier Konkurrentinnen in diesem Jahr schon schneller als sie.
Läuferin Nummer fünf, die aussichtsreiche Chancen auf eine Medaille und ein EM-Ticket hat, ist aus niedersächsischer Sicht Luna Fischer: Die Athletin vom VfL Eintracht Hannover – im vergangenen Jahr durfte sie bereits an der U18-Europameisterschaft und an der U20-Weltmeisterschaft teilnehmen – hat über die 400m eine Zeit von 54,07sek stehen und ist hinter Langsprint-Ass Johanna Martin (1. LAV Rostock) an Position drei gemeldet.
Vor allem aber wird es im Sprungbereich spannend: Das Dreisprung-Duo um Antonia Bronnert (VfL Löningen) und Lotta-Henrike Werner (LG Weserbergland) hat die EM-Norm eingetütet und ist auf eins und zwei gemeldet. Mit Lotta Edzards (SCC Berlin) und Masha-Sol Gelitz (GSV Eintracht Baunatal) sind da aber noch zwei weitere Springerinnen, die mit Sicherheit bei der Vergabe der Tickets mitreden wollen. Im Hochsprung hat Dorothea Gantert von der SpVg Laatzen in diesem Jahr bereits die 1,80m überquert – sie könnten ihre Tür zur EM sein.
Mehrkampf-Ass Svea Funck startet in drei Disziplinen
Die internationalen Starterinnen in der weiblichen Jugend U18 stehen schon fest: Svea Funck vom TV Jahn Walsrode und Lynn Michelmann vom TSV Asendorf vertreten Niedersachsen in der kommenden Woche beim EYOF in Nordmazedonien. Vorher geht es in Wattenscheid aber noch einmal um Medaillen: Top-Siebenkämpferin Svea Funck ist über die 100m Hürden als Drittbeste, im Hochsprung als Zweitbeste und im Speerwurf als Viertbeste gemeldet. Weitspringerin Lynn Michelmann ist in dieser Saison bisher auf 6,03m geflogen und Topfavoritin für den Sieg. Ebenfalls gute Chancen auf einen Podestplatz hat Friederike Heinichen von der SVG GW Bad Gandersheim: Sie hat ihren Hammer in dieser Saison schon auf 60,17m geworfen und kann mindestens Bronze gewinnen.
Weitspringer Micah Schade von der LG Emstal Dörpen hat die Qualifikation für das EYOF knapp verpasst. Umso stärker lag sicherlich der Fokus auf der Deutschen Meisterschaft. Der Deutsche U16-Meister von 2024 ist in Essen 7,16m gesprungen – so weit nach vorne ging es bisher nur für Jakob Hüttner vom LC Jena, der an diesem Wochenende wohl Schades größter Konkurrent um die Meisterschaft in der männlichen Jugend U18 sein wird. Tom Stephan widerum hat seinen Startplatz für den internationalen Wettkampf sicher und ist in Wattenscheid Medaillen-Favorit: Der Läufer vom TV Lilienthal hat zuletzt in Berlin eine Zeit von 8:26,84min auf die Bahn gelegt und kann – Stand jetzt – mindestens Silber gewinnen.
Marius Numrich mit Last-Minute-Norm für Tampere?
In der männlichen Jugend U20 gibt es bisher keinen niedersächsischen Athleten, der die Norm für Tampere in der Tasche hat. Ein Kandidat für eine Last-Minute-Qualifikation ist vielleicht Hammerwerfer Marius Numrich (SVG GW Bad Gandersheim): Er müsste zwei Meter drauflegen auf seine persönliche Bestleistung. Mit geworfenen 66,60m ist das junge Talent an Position drei angekündigt. Wenn es um die DM-Medaillen geht, könnte es im Weitsprung dieser Altersklasse sehr spannend werden: Julian Karsten vom VfL Wolfsburg liegt mit gesprungenen 7,25m an Rang vier, allerdings ist das Feld sehr eng beisammen. Auf der Bahn sind Luis Heymann (TuS Haren) und Nikolas Raeth (SV Union Salzgitter) über die 1500m und 400m Hürden mit der jeweils fünftbesten Zeit gemeldet.
Die Wettbewerbe können am Wochenende im Livestream verfolgt werden.