Luna Fischer und Lera Miller rennen zu DM-Gold
  17.02.2025 •     NLV News , Leistungssport


Mf. Wie zu erwarten geht an den beiden Top-Athletinnen bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund kein Weg vorbei. Außerdem überraschen Svea Funck und Charlotte Grimm und Julian Karsten und Micah Schade bescheren dem NLV gleich zwei Medaillen im Weitsprung.

Das war eine gelungene Generalprobe in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle: Bevor dort in dieser Woche die Aktiven zusammenkommen, hat die U20 am vergangenen Wochenende den Auftakt gemacht. Aus niedersächsischer Sicht waren die nationalen Titelkämpfe überaus erfolgreich: Acht Einzelmedaillen konnten die NLV-Athlet*innen mit nach Hause nehmen.

Zu Deutschen Meisterinnen krönten sich am Sonntag Luna Fischer und Lera Miller. Als klar war, dass Fischers Konkurrentin Johanna Martin – die Rostockerin war im Vorlauf in 52,22sek noch zum neuen U20-Europarekord gestürmt - im Finale über die 400m nicht mehr antreten wird, setzte sich Luna Fischer als Top-Favoritin in den Startblock. Die Sprinterin vom VfL Eintracht Hannover ging das Rennen mutig an: „Ich sollte den Lauf wie ein 300m-Rennen angehen und dann schauen, was hinten raus noch geht.“, erklärte sie später im Zielbereich. Und wie da hinten raus noch was ging: Die 17-Jährige gab ihre Führung in keinem Moment des Finals ab und sprintete nach 54,56sek als neue Deutsche Hallen-Meisterin über die Ziellinie.

Niedersächsischer Doppelsieg über die 1500m

1500m-Spezialistin Lera Miller vom VfL Löningen hielt sich in ihrem Finallauf über die ersten Runden eher zurück. Schließlich hatte sie im Halbfinale am Tag zuvor schon Führungsarbeit geleistet, wollte zunächst Kräfte sparen und schauen, was die Konkurrenz macht: „Eigentlich war ich ein bisschen müde und habe mich nicht so fit gefühlt beim Aufwärmen“, gestand die Titelverteidigerin. Dafür verantwortlich machte die Löningerin allerdings die Nervosität: „Während des Rennens habe ich mich aber sehr stark gefühlt – vor allem in den letzten Runden.“ Dort konnte sie dann allen zeigen, warum sie als haushohe Favoritin ins 1500m-Finale gegangen war: Vor der letzten Runde nahm sie das Ruder in die Hand, packte ihren starken Endspurt aus und kam nach 4:27,68min unangefochten als Erste ins Ziel.

Mit offenen Armen empfangen durfte sie da dann NLV-Kollegin Anna Malena Wolff Lopez: Die Läuferin vom Braunschweiger Laufclub jubelte nämlich über die Silbermedaille, die sie sich souverän und in einer Zeit von 4:30,05min erkämpfen konnte.

Julian Karsten und Micah Schade mit Podestplätzen im Weitsprung

Nicht nur über die 1500m, sondern auch im Weitsprung konnten zwei Medaillen für den NLV gefeiert werden. Hier sprang Julian Karsten vom VfL Wolfsburg auf 7,01m und sicherte sich damit vor Micah Schade von der LG Emstal Dörpen Silber. Schade katapultierte sich erst zum Ende des Endkampfes auf den Bronzerang: Mit einer neuen persönlichen Bestweite von 6,98m nähert sich der Niedersachse langsam, aber sicher der 7-Meter-Marke: „Die sieben Meter kommen bald“, erklärte er in der Mixed Zone. Der neue deutsche Vizemeister Karsten hingegen haderte mit seinem letzten Sprung, der als ein ungültiger Versuch in die Ergebnisliste einging: „Der wäre weiter gewesen als die 7,01m.“

Svea Funck versetzt die Halle in Staunen

Damit hat wohl niemand gerechnet – und am wenigsten sie selbst: Über die 60m Hürden hat Svea Funck am Samstagabend für eine kleine Sensation gesorgt: Die 15-jährige Mehrkämpferin vom TV Jahn Walsrode mischte den Wettbewerb der deutlich älteren Spezialistinnen ordentlich auf, lief in 8,64sek ins Halbfinale und belohnte sich dort mit einem weiteren starken Hürdenlauf und gestoppten 8,61sek mit dem Finaleinzug. Eigentlich war das für die junge Athletin schon ein großer Erfolg, aber im Finale kam es dann noch besser: Mit 8,43sek pulverisierte sie ihre persönliche Bestzeit und gewann die Bronzemedaille. Ihre Jubelsprünge sprachen Bände: „Das Rennen hat so Bock gemacht! Ich hätte gar nicht damit gerechnet, dass ich ins Finale komme. Aber ich habe meine Chance genutzt – einfach überwältigend.“

Genauso nicht auf dem Zettel hatte man wohl Charlotte Grimm vom SV Eintracht Nordhorn: Der Dreispringerin gelang im fünften Versuch eine neue persönliche Bestleistung von 12,74m. Damit darf sie sich nun Deutsche Vizemeisterin nennen. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, freute sich die 18-Jährige in der Mixed Zone. Die achte Medaille für Niedersachsen gab es ebenfalls im Sprungbereich: Dorothea Gantert von der SpVg Laatzen übersprang im Hochsprung 1,75m und durfte sich die Bronzemedaille um den Hals hängen lassen.

In den Staffelwettbewerben hielt die LG Osnabrück für den NLV die Fahnen hoch: Robin Zernick, Erik Siemer und Mika Pikutzki gewannen über die 3x1000m-Distanz der Männer in 7:47,66min Silber. Über die 4x200m der MU20 belegte das Osnabrücker Quartett in 1:32,99min Rang neun.

Serafina Kempf ist im Flow

So kann es doch gerne weitergehen: Sprinterin Serafina Kempf konnte an ihre starken Vorleistungen der Landesmeisterschaften anknüpfen und feierte an diesem Wochenende gleich zwei Top-Platzierungen in den Finalläufen über 60m und 200m. Über die kürzere Distanz setzte sie sich schon im Vorlauf und dem Halbfinale gegen starke Konkurrentinnen durch. In 7,48sek wurde sie im Entscheidungslauf dann Sechste. Richtig schnell unterwegs war sie auch am zweiten Tag über die 200m-Distanz: Im Halbfinale triumphierte sie mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 24,65sek, im A-Finale wurde sie in 24,73sek Fünfte.

Persönliche Bestzeiten und tollte Platzierungen lieferten zum Saisonhöhepunkt auch Luis Heymann und Nikolas Raeth. Während Heymann (TuS Haren) im 1500m-Finale erstmals unter der 4-Minuten-Marke blieb und Rang vier belegte, unterbot Raeth (SV Union Salzgitter) im B-Finale über die 400m erstmals die 50 Sekunden. Einen richtig guten Tag erwischte zudem Klara Härke vom MTV 49 Holzminden: Die Stabhochspringerin übersprang 3,80m – neue Saisonbestleistung- und freute sich ebenfalls über den vierten Platz.

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