Fragen & Antworten

Treibhausgasneutral oder "Netto-Null-Emissionen"

Damit ist gemeint, dass die Summe an klimarelevanten Gasen in der Atmosphäre nicht mehr ansteigt. Das gilt für Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) sowie eine Reihe fluorierter Treibhausgase (F-Gase). Die haben ganz unterschiedlich starke Auswirkungen aufs Klima und deshalb rechnet man sie jeweils auf CO2-Einheiten um.

Klimaneutral

Ist ein besonders gerne genutzter und gleichzeitig besonders schwammiger Begriff. Wissenschaftlich gesehen, ist das sogar eine sehr strenge Vorgabe. Tatsächlich aber wird "klimaneutral" in der Werbung oft ganz anders benutzt. Da sprechen Unternehmen davon, dass ihre Produktion klimaneutral sei, weil sie zwar weiter fröhlich Treibhausgase ausstoßen, aber durch Zahlungen dazu beitragen, dass anderswo auf der Welt welche reduziert werden. Klimaneutral bedeutet,rein rechnerisch kein CO2,auszustoßen.

Klimapositiv bedeutet, dass ein Unternehmen oder ein Produkt nicht nur keine negativen Auswirkungen auf das Klima hat, also klimaneutral ist, sondern der Atmosphäre sogar mehr klimaschädliche Emissionen entzieht, als es verursacht.

 

Beiträge und Links zu dem Thema:

https://initiative-frosch.de/klimaneutral-wirklich/

https://www.deutsches-klima-konsortium.de/de/klima-debatten.html

https://klimadashboard.de/auswirkungen/temperatur/

https://www.klimafakten.de/

https://kluthe.com/magazin/was-bedeutet-klimapositiv/

 

Plogging ist ein Kofferwort, gebildet aus den Bestandteilen plocka (schwedisch für „aufheben, pflücken“) und Jogging, und steht für eine Natursportart, bei der – zumeist organisiert und mit Handschuhen sowie Abfallbehältnissen ausgestattet – die Vermüllung der Landschaft bekämpft sowie der Müll dem Recyclingkreislauf zugeführt wird. Schätzungsweise 2.000.000 Menschen ploggen täglich in 100 Ländern und einige Plogging-Veranstaltungen haben über 3.000.000 Teilnehmer angezogen.

Beiträge und Links zum Thema:

https://jetzt-nachhaltig.de/joggen-und-muell-sammeln-was-ist-plogging/

Als Veranstalter gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die CO2-Emissionen für die An- und Abreise von Läufern und Zuschauern zu reduzieren. Eine Möglichkeit ist die Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Busse oder Bahnen, um die Anreise mit dem eigenen Auto zu minimieren. Zudem könnten Fahrgemeinschaften oder Shuttle-Services eingerichtet werden, um die Anzahl der Fahrzeuge auf den Straßen zu reduzieren. Eine weitere Option ist die Einrichtung von Fahrradparkplätzen oder die Förderung von umweltfreundlichen Transportmitteln wie Fahrrädern oder E-Scootern. Durch diese Maßnahmen können die CO2-Emissionen deutlich gesenkt werden. Maßnahmen für den Veranstalter können daher sein:

  • An-/Abreise per Fahrgemeinschaft / Flixbus / ÖPNV
  • Park-and-Ride Angebot mit Shuttle-Service zum Start/Zielbereich anbieten
  • Kontakt zum regionalen Verkehrsbetrieb suchen, ob Startnummer als Fahrkarte genutzt gelten kann
  • Anbieten von Mitfahrgelegenheiten / Fahrgemeinschaften / Carsharing auf eurer Internetplattform
  • Ausreichend Fahrradstellplätze anbieten
  • Bereitstellen von E-Scootern / Fahrrädern durch örtliche Partner
  • Kurze Wege am Veranstaltungsort (Start/Ziel/Duschen/Siegerehrung etc.)
  • Emissionsfreie “Führungsfahrzeuge” einsetzen / Fahrzeugführer bzgl. sparsamer Fahrweise schulen
  • Startgebühr für CO²-optimierte Anreise verringern
  • Sinnvolle + regionale Kompensation nicht vermeidbarer Emissionen anbieten

Beiträge und Links zum Thema:

https://www.ecotopten.de/mobilitaet

https://www.callabike.de/de/start

 

 

Exemplarisch für eine Anreise von 100 km:

Bus: 3 kg CO2 pro Person

Zug: 4 kg CO2 pro Person

Auto (eine Person): 14.2 kg CO2

Auto (vier Personen): 3.55 kg CO2 pro Person

Flugzeug: 28.5 kg CO2 pro Person

D.h., ein Auto, in dem 4 Personen reisen, hat einen vergleichbaren CO2-Fußabdruck zur Bahnfahrt!

Bananenschalen: Die Zersetzung einer Bananenschale dauert in der Regel etwa 2 bis 10 Tage, in manchen Gegenden kann es aber auch etwas länger dauern, bis zu einem Monat.

Ein Apfel: Ein Apfel zersetzt sich in der Regel innerhalb von ein paar Wochen bis Monaten. Faktoren wie die Größe des Apfels, das Klima und die Tatsache, ob er ganz oder geschnitten ist, können den genauen Zeitraum beeinflussen.

Plastikverpackungen: Plastikverpackungen brauchen wesentlich länger, um sich zu zersetzen. Bei den meisten Kunststoffverpackungen kann es zwischen 20 und 500 Jahren dauern, bis sie sich vollständig zersetzt haben. Einige Arten von Kunststoffen zersetzen sich möglicherweise nicht vollständig und zerfallen stattdessen in kleinere Mikroplastikteile, die in der Umwelt verbleiben.

 

Mehrweg

  • Die CO²-Bilanz verbessert sich erst ab der 40. oder 50. Nutzung, beste Alternative
  • sind hart und können evtl. bei Bruch zu Verletzungen führen (Sicherheitsaspekt)
  • müssen gesammelt, gespült und gelagert werden
  • In der Regel teurer als Einwegbecher
  • müssen erst einmal nicht entsorgt werden

Einweg

Als umweltfreundlich geltende Produkte, z. B. aus dem Biokunststoff PLA oder „PLA-Blends“ im Verbund mit anderen Materialien, sind unter Umständen nur kompostier-, aber nicht recycelbar. Dies ist wenig hilfreich, da selbst bei getrennter Sammlung des Wertstoffes in den industriellen Recyclinganlagen nicht ausreichend Zeit ist, um diese wirklich zu kompostieren. Im Regelfall werden solche Produkte letztendlich verbrannt. Achten Sie daher bei Biokunststoffen unbedingt auf hundertprozentige Recycelbarkeit. Recyclingfähigkeit alleine reicht wiederum aber auch nicht. Voraussetzung ist gleichzeitig die getrennte Sammlung nach Materialien.

Lösungsansätze in der Praxis:

  • Trinkrucksäcke / Pfandbecher
  • Becher aus kompostierbarer Maisstärke oder Zuckerrohr (Bagasse)
  • Pappbecher / Silikon-Knüllbecher zum Wiederauffüllen (kleine Läufe)
  • Sortenreine Mülltrennung an Recycling Points (Wertstoffsammelinseln) in markierte Behälter
  • Mehrwegbecher und “Clean Team Volunteers” im Start-/Zielbereich / auf der Strecke

 

Der CO2-Fußabdruck eines Papierbechers im Vergleich zu einem wiederverwendbaren Plastikbecher kann unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Produktion, Verwendung und Entsorgung jedes Bechertyps bewertet werden.

Papierbecher

Herstellung: Die CO2-Emissionen bei der Herstellung eines Pappbechers umfassen das Fällen von Bäumen, die Verarbeitung von Holz zu Papier, die Herstellung des Bechers und alle zusätzlichen Materialien wie Kunststoffauskleidungen. Im Durchschnitt entstehen bei der Herstellung eines einzigen Pappbechers etwa 0,024 kg CO2.

Verwendung: Pappbecher sind in der Regel Einwegbecher, was bedeutet, dass für jedes Getränk ein neuer Becher benötigt wird, was im Laufe der Zeit zu höheren CO2-Emissionen beiträgt.

Beseitigung: Pappbecher landen oft auf Mülldeponien, und obwohl sie sich zersetzen können, kann bei diesem Prozess Methan freigesetzt werden, ein starkes Treibhausgas. Die Recyclingquoten für Pappbecher sind aufgrund der Kunststoffauskleidung niedrig, was den Recyclingprozess erschwert.

Wiederverwendbarer Plastikbecher

Herstellung: Die Herstellung eines wiederverwendbaren Kunststoffbechers hat in der Regel einen höheren anfänglichen CO2-Fußabdruck, da die Herstellung von Kunststoff energieintensiv ist. Bei der Herstellung eines Kunststoffbechers können etwa 0,5 kg CO2 entstehen.

Verwendung: Der Umweltvorteil eines wiederverwendbaren Kunststoffbechers ergibt sich bei wiederholtem Gebrauch. Nach etwa 20-50 Benutzungen sind die kumulierten CO2-Emissionen eines wiederverwendbaren Kunststoffbechers geringer als bei der kontinuierlichen Verwendung von Einweg-Papierbechern.

Entsorgung: Wiederverwendbare Kunststoffbecher können bei ordnungsgemäßer Pflege jahrelang verwendet werden, wodurch sich die Häufigkeit der Entsorgung verringert. Am Ende ihrer Lebensdauer können sie jedoch zur Kunststoffverschmutzung beitragen, wenn sie nicht ordnungsgemäß recycelt werden.

Vergleich

Um einen aussagekräftigen Vergleich anzustellen, nehmen wir an:

Pappbecher für den einmaligen Gebrauch: 0,024 kg CO2 pro Gebrauch.

Wiederverwendbarer Plastikbecher: 0,5 kg CO2 für die Herstellung, geteilt durch die Anzahl der Verwendungen.

Wenn ein wiederverwendbarer Plastikbecher benutzt wird:

20 Mal: CO2 pro Gebrauch = 0,5 kg / 20 = 0,025 kg CO2 pro Gebrauch.

50 Mal: CO2 pro Gebrauch = 0,5 kg / 50 = 0,01 kg CO2 pro Gebrauch.

100-mal: CO2 pro Gebrauch = 0,5 kg / 100 = 0,005 kg CO2 pro Gebrauch.

Ein wiederverwendbarer Kunststoffbecher ist also nach etwa 21 Benutzungen umweltfreundlicher als ein Pappbecher. Je öfter er verwendet wird, desto kleiner wird sein CO2-Fußabdruck pro Verwendung.


Fazit: Wiederverwendbare Kunststoffbecher (z.B. faltbare Becher oder Plastik-Becher des Veranstalters) sind eigentlich schon die bessere Alternative. Bei einem Halbmarathon mit 4 Wasserstellen wäre der CO2-Fußabdruck zB bereits nach  4-5 Rennen ausgeglichen. Wird der Becher jedoch nicht so oft verwendet bzw. geht kaputt oder verloren, ist die CO2-Bilanz des Pappbechers dagegen besser - immer vorausgesetzt, dass der Becher ohne großen CO2-Aufwand vor Ort gespült wird und dafür nicht noch per Auto herumgefahren wird.

 

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2019/04/bambus-becher-krebserreger-melanin-formaldehyd-verbraucherzentrale-berlin.html

 

 

Bagasse- und Bambusbecher sind unter den richtigen Bedingungen in industriellen Kompostieranlagen in Deutschland kompostierbar. Es ist jedoch wichtig sicherzustellen, dass die Becher keine zusätzlichen nicht abbaubaren Materialien oder Beschichtungen enthalten, die den Kompostierungsprozess behindern könnten. Dabei sind Bagasse-Becher die bessere Alternative, da sie sehr schnell zerfallen.  Bambus-Becher können dagegen in industriellen Kompostieranlagen zwar zersetzt werden, aber der Prozess kann mehrere Monate dauern. In heimischen Kompostanlagen, wo die Bedingungen weniger kontrolliert sind, kann der Abbau erheblich länger dauern.

Es gibt mehrere ökologische Alternativen zu herkömmlichen Absperrbändern aus Plastik, die sowohl umweltfreundlicher sind als auch in verschiedenen Anwendungsszenarien genutzt werden können:

  • Wiederverwendbare Absperrbänder aus Baumwolle oder anderen Naturfasern
  • Papierbasierte Absperrbänder aus robustem, beschichtetem Papier
  • Bioplastik-Absperrbänder: zB aus Pflanzenstärke oder Polylactid, biologisch abbaubar/kompostierbar
  • Wiederverwendbare Absperrbänder aus robusten, langlebigen Materialien wie Textilien oder dickem Kunststoff, die speziell für wiederholte Verwendungen entwickelt wurden.
  • Absperrbänder aus recycelten Materialien (zB recyceltem Kunststoff oder anderen recycelten Materialien)
  • Vorteile: Sie helfen, den Einsatz neuer Rohstoffe zu reduzieren und fördern das Recycling.
  • Stoffbänder aus verschiedenen Stoffen, oft mit einem natürlichen Färbemittel behandelt.
  • Abbaubare Polyester-Bänder

Die Wahl der besten ökologischen Alternative hängt von den spezifischen Anforderungen und Bedingungen der Anwendung ab. Für kurzfristige und einmalige Ereignisse könnten Papier- oder Naturfaserbänder ideal sein, während für langfristige oder wiederholte Anwendungen wiederverwendbare oder recycelte Materialien sinnvoller sein könnten.

 

Der  CO2-Fußabdruck von Anbau und Transport der folgenden Obst- und Gemüsesorten kann bei Verzehr in Deutschland wie folgt beziffert werden: 

Banane: ~0,80 kg CO2e pro kg

Regional angebauter Apfel: ~0,30 kg CO2e pro kg

Birne aus regionalem Anbau: ~0,35 kg CO2e pro kg

Wassermelone: ~0,40 kg CO2e pro kg

Gurke: ~0,25 kg CO2e pro kg

In Summe sind regional angebaute Äpfel und Salatgurken die Verpflegungsarten mit dem geringsten CO2-Fußabdruck. Bananen sind dagegen ökologisch am schlechtesten einzustufen.

  • auf Selbstversorgung der Teilnehmer*innen setzen und dies kommunizieren
  • Regionale Wassersorten anbieten (kurze Lieferwege)
  • Regionen mit eigenem Quellwasser dieses anbieten
  • Ggf. Leitungswasser in Karaffen anbieten
  • Trinkstationen zum Nachfüllen für nachhaltigen Gefäße anbieten
  • Umsetzen der NULL-PLASTIK-Devise
  • Lokale Getränkehändler einbeziehen
  • Läufer über Neuerung auf der Veranstaltungsplattform informieren
  • Kaffee und Teeangebot aus Fair-Trade-Sortiment /Anbietern
  • Schorlen aus regionalen Bio-Obstsorten anbieten (statt Limonaden)
  • Spenden für sauberes Wasser sammeln (Weltwassertag 22.03.24)

 

Beiträge und Links zum Thema:

https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/-/weltwassertag-2024-zehn-fakten-ueber-wasser/275338

https://www.minaguli.com/run-blue-press-release/200marathons-done-dl4zb

https://www.laufzeit.de/run4water-von-viva-con-agua/

https://www.kompass-nachhaltigkeit.de/kommunaler-kompass/niedersachsen/lebensmittel/trinkwasser#1139924

https://www.alternativ-gesund-leben.de/mineralwasser-aus-regionalen-quellen-natuerlich-nah-nachhaltig/

 

Um Wasser beim Duschen nach dem Sport zu sparen, können Sie kürzere Duschzeiten einhalten und während des Einseifens das Wasser abstellen. Verwenden Sie außerdem einen wassersparenden Duschkopf und regulieren Sie die Wassertemperatur, um nicht unnötig Wasser zu verschwenden. Durch diese Maßnahmen können Sie effektiv Wasser sparen und gleichzeitig umweltbewusst handeln.

  • Als Streckenmarkierung bei Waldläufen (Holzschnitzel ausbringen)
  • Wiederverwendbare Streckenschilder anfertigen lassen
  • Holzmedaillen als schöne Alternative zu Zinkmedaillen oder Einweg-Give-Aways
  • Finisher-Shirts: Nachhaltige Sportshirts aus Holz
  • Holzbesteck

Links und Beiträge zum Thema:

https://www.konable.com/de/produkt/holz-medaillen/226

https://www.wivo-vereinsbedarf.de/holzmedaillen/

https://www.wijld.com/de/?___from_store=e

https://www.kompass-nachhaltigkeit.de/kommunaler-kompass/niedersachsen

 

  • am nachhaltigsten ist der vollkommene Verzicht auf Papier → Prinzip des minimalen Ressourcenaufwands
  • Hinweis: die Nutzung von digitalen Anwendungen, Programmen und Medien verursachen ebenfalls CO2-Emissionen
  • Recyclingpapiere: maximal 100 % (inkl. UV-Anteil) nach DIN ISO 2470 und maximal 135 nach ISO-Norm 11475 (CIE-Weiße)
  • Duplexdruck, wenn möglich
  • DIN 6738 mit Lebensdauerklasse 24-85 für Alterungsbeständigkeit
  • ISO 20494 für Archivierbarkeit
  • EU-Ecolabel / Blauer Engel

 

 

 

 

  • Daten erfassen (z. B. Abfallmengen, Papier-und Materialverbrauch, Verkehrsaufkommen, Energieverbrauch)
  • Wahrnehmung und Zufriedenheit von Läufern, Zuschauern, Politik, Sponsoren, Helfern etc. mittels Bewertungsbögen oder auf der Homepage (möglichst elektronisch) nach der Veranstaltung erfassen
  • Feedback einfordern, um Maßnahmen ggf. anzupassen

Auswertung der erhobenen Daten

  • Ermittlung der verursachten CO2-Emissionen über
  • Erfolge aufzeigen und publizieren
  • Verbesserungsmöglichkeiten für zukünftige Veranstaltungen ableiten