Deutsche Meisterschaften: Mehr als 20 NLV-Athlet*innen reisen nach Leipzig
  15.02.2024 •     NLV News , Verband , Leistungssport


Das erste nationale Highlight in der Olympiasaison steht bevor. Auch aus Niedersachsen hoffen einige Athlet*innen auf gute Platzierungen bei der Hallen-DM in Leipzig.

jdv. Am kommenden Wochenende stößt die Leichtathletik erstmals in diesem Jahr wieder auf größeres mediales Interesse. Wie präsentiert sich die Spitze der deutschen Leichtathleten rund fünf Monate vor den Olympischen Spielen in Paris? Wer zeigt sich schon in guter Frühform, wer hingt den Erwartungen noch hinterher und wer kann sich die ersten DM-Medaillen sichern?

Eine von den begehrten Medaillen hat sicherlich Imke Onnen (Hannover 96) fest im Blick. So stark wie in dieser Hallensaison war die Hochspringerin schon lange nicht mehr: Zweimal innerhalb von drei Tagen über 1,94 Meter gesprungen und nur knapp an der direkten Olympianorm gescheitert – daran möchte sie in Leipzig sicherlich anknüpfen.

Besonders freuen kann man sich auch auf die Entscheidungen über 60 Meter und 200 Meter der Frauen, denn mit Nele Jaworski (VfL Wolfsburg) steht eine junge aufstrebende Niedersächsin mit 7,35 bzw. 23,67 Sekunden auf Platz drei und vier der Meldeliste. Man darf gespannt sein, wie sich die 19-jährige gegenüber den Etablierten wie Rebekka Haase oder Alexandra Burghardt verkaufen wird.

Neben Jaworski kann sich über 60 Meter auch Talea Prepens (TV Cloppenburg) mit einer bisherigen Saisonleistung von 7,42 Sekunden berechtigte Chancen auf eine Finalteilnahme machen. Über 200m gesellt sich mit Pernilla Kramer eine zweite Athletin aus Niedersachsen und vom VfL Wolfsburg zu Jaworski dazu. Kramer startet außerdem noch über 400 Meter, wo sie die achtbeste Meldezeit stehen hat. Über ein Sonderstartrecht wird auch ihre neue Teamkollegin Luna Thiel vorne mitspielen wollen.

Auch im Sprintbereich der Männer sollte man den VfL Wolfsburg auf dem Zettel haben: Demnach kommt über die 60 Meter Deniz Almas immer mehr in Fahrt. Bei seiner Generalprobe am letzten Wochenende beim MITGAS Indoor Meeting in Leipzig konnte er seine Saisonbestleistung auf 6,69 Sekunden verbessern. Wenn er an selber Stelle eine Woche später seine Zeit noch einmal ein paar Hunderstel herunterschrauben kann, ist eine Podestplatzierung durchaus im Bereich des Möglichen. An Leipzig hat er jedenfalls gute Erinnerungen: 2020 wurde er in der Quarterback Immobilien Arena bereits einmal Deutscher 60-Meter-Meister.

Der noch der U23 angehörende Tobias Morawietz hat sich über die B-Norm ebenfalls noch einen Platz in der beliebten Teilnehmerliste über 60 Meter sichern können. Das gleiche gelang auch Thorben Finke (SV Sigiltra Sögel) über 200 Meter. Morawietz lief zuletzt bei den Norddeutschen Meisterschaften 6,83 über 60 Meter und Finke 21,72 Sekunden über 200 Meter.

Im Langsprint ist der Fokus auf die Athleten der LG Osnabrück gerichtet: Fabian Dammermann und Florian Kroll stehen mit ihren Vorleistungen von 48,00 und 48,17 Sekunden in der Top 8 des Teilnehmerfeldes.

Der deutsche Freiluftmeister über 800m Luis Oberbeck (LG Göttingen) ist mit seiner Zeit von 1:47,61Min auch an der Spitze der Teilnehmerliste in der Halle. Ob er aus den taktischen Fehlern aus dem Vorjahr gelernt hat und die Konkurrenz, wie bei der DM in Kassel, abhängen kann, wird sich am Wochenende zeigen. Bei einem Fehler kann ihm vielleicht sogar sein Teamkollege Emil Meggle gefährlich nahe kommen, der immerhin an Position fünf der Meldeliste steht.

Einen Ausflug in die Halle wagt Langstreckler Tom Förster von der LG Braunschweig. Über ein Sonderteilnahmerecht nimmt er zusammen mit Felix Ebel (Braunschweiger Laufclub) die 3000 Meter in Angriff. Ebenfalls für den Braunschweiger Laufclub startet Artur Beimler. Der 24-Jährige läuft die 1500m.

Über 3000 Meter der Damen gehört Nele Heymann (TuS Haren) zu einer der fünf Athletinnen, die die geforderte A-Norm von 9:30 Minuten erfüllt haben. Zu ihren Gegnerinnen gehört auch die Hindernis-Europameisterin Gesa Krause, die nach ihrer Babypause ihr Meisterschaftscomeback feiert. Auch Jana Schlüsche (VfL Eintracht Hannover) stellt sich neben Krause an die Startlinie. Hier allerdings über die halbe Distanz und mit deutlich mehr Konkurrentinnen.

Für Hannover 96 geht Kira Wittmann im Dreisprung der Frauen als Titelverteidigerin an den Start: Die 23-Jährige ist zuletzt in Erfurt 13,67m gesprungen – auf Rang eins der Meldeliste stehen die 14,15m von Jessie Maduka. Wittmanns Trainingskolleginnen Merle Homeier und Anna Gräfin Keyerslingk müssen auf ihre DM-Starts leider verzichten.

Vereinskameradin Jaqueliné Gippner wird die Hallenmeisterschaften als Kugelstoßteilnehmerin mit eröffnen. Demnach wird das Kugelstoßen der Frauen und Männer bereits an diesem Freitag als vorgelagerter Wettbewerb stattfinden. Bisher kam Gippner in dieser Saison auf eine Weite von 15,23 Meter. Der Deutsche Mehrkampfmeister Marcel Meyer, ebenfalls Hannover 96, versucht sich derweil in der Halle über die 60 Meter Hürden zu verbessern. Für die vierte Athletin von Hannover 96 geht es ebenfalls über die Hürden: Johanna Paul stellt sich am Samstagnachmittag der Frauenkonkurrenz.

Richtig spannend wird der Hochsprungwettbewerb der Männer: Alexander Bai vom MTV Hanstedt reist mit einer Saisonbestleistung von 2,06m nach Sachsen, übersprang im letzten Jahr aber auch schon mal die 2,16m. Die vergangenen Leistungen vieler gemeldeter Hochspringer nehmen sich nicht viel. Dementsprechend kann Bai vielleicht sogar der Sprung in die Top fünf gelingen.

In den Staffelwettbewerben sind drei Staffeln aus Niedersachsen vertreten. Über die 4x200m der Männer starten die LG Osnabrück und die jungen Sprinter von Eintracht Hildesheim. Gemeldet sind sie mit ihren Zeiten der Landesmeisterschafts-Rennen: 1:28,68min und 1:29,26min. Bei den Frauen nimmt Hannover 96 den Staffelstab in die Hand. Teil des Teams ist unter anderem auch Michelle Aulbert, die frisch gebackene Hallen-Landesmeisterin über die 60m Hürden.

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