Malik Diakité tritt dem 8000-Punkteclub der Zehnkämpfer bei! Viele weitere Marken werden gebrochen
  13.07.2022 •     Leistungssport , Wettkampf


Temperaturen von über 40 Grad Celsius in Dallas, doch Hannovers Mehrkämpfer geben sich nicht geschlagen von der Hitze.

 

Am vergangenen Wochenende traten die 96-Zehnkämpfer Malik Diakité und Marcel Meyer beim Thorpe Cup in Dallas in den USA im Trikot der Nationalmannschaft gegen die US-amerikanischen Zehnkämpfer an. Trotz der Hitze in Texas blieben beide cool und erzielten hervorragende Ergebnisse.

Malik Diakité gelang es bei seinem bereits dritten Zehnkampf der Saison, die 8000-Punkte Marke erstmalig zu knacken. Schon am ersten Tag starte Diakité mit einer Saisonbestleistung (10,96 Sekunden) über die 100 Meter in den Wettkampf. Leider gelang es ihm in dem anschließenden Weitsprung nicht mit einer weiteren Bestleistung anzuknüpfen. Nach dem ersten Durchgang standen 7,30 Meter für ihn zu buche. Bei seinen weiteren zwei Sprüngen übertrat Diakité leider das Brett und konnte sich nicht mehr steigern. Doch auch die in die Wertung eingegangene Weite ließ sich sehen, so konnte Diakité den zweitweitesten Sprung der Konkurrenz erzielen. Im Kugelstoßen sorgte Diakité für ein weiteres Highlight in seinem Zehnkampf. Mit 14,23m überbot der erstmals die 14 Meter-Marke. Im Hochsprung blieb er jedoch etwas unter den Erwartungen und übersprang nur 1,93 Meter. Nach dem Hochsprung wurde der bis dahin so zügig durchgezogene Zehnkampf aufgrund eines Gewitters im Umfeld für längere Zeit unterbrochen. Dies erschwerte die ohnehin schon nicht einfachen Bedingungen natürlich noch mal zusätzlich. Nach den 400 Metern, die Diakité in 48,30 Sekunden rannte, berichtete er: „Der erste Tag heute war echt super, jedoch hat mir ab dem Hochsprung die Hitze sehr zu schaffen gemacht. Auf der Bahn fühlte man sich wie in der Sauna. Sonst sind die Bedingungen hier aber echt optimal.“

Den zweiten Tag startete Diakité mit der wohl größten Sensation seines ersten 8000-Punkte Zehnkampfes. Über die 110 Meter Hürden lief er seiner bisherigen Bestleistung davon, er steigerte sich um 2/10 Sekunden auf nun 14,69 Sekunden. Auch im Diskus erzielte er mit 42,95 Metern ein gutes Ergebnis, doch der eigentliche Knackpunkt – der Stabhochsprung – stand noch bevor! In Dallas gestaltete sich das Springen besonders anspruchsvoll, da die deutschen Athleten mit den Stäben der Amerikaner sprangen, um das so sperrige Gepäck nicht auch noch mit auf die Reise über den Atlantik nehmen zu müssen. Trotz fremder Stäbe gelang es Diakité auf sehr gutem Niveau zu springen. 4,71 Meter, ist seine bislang zweithöchste übersprungene Höhe. Den Speer warf Diakité auf 57,64 Meter, bleibt damit seiner Bestleistung jedoch weiterhin fern. Vor dem abschließenden 1500 Meter-Lauf stand fest: 4:31 Minuten durfte Diakité maximal brauchen, um die 8000 Punkte-Grenze zu überbieten. Seine Bestleistung die bislang bei 4:27,13 Minuten lag, ließ viel versprechen, fraglich blieb jedoch, ob diese auch bei den extremen Temperaturen gelingen würde. Diakité ließ sich jedoch von der Hitze nicht geschlagen geben und rannte die 1500 Meter in sensationellen 4:24,12 Minuten, kam als erster ins Ziel und meisterte damit die 8000 Punkte.
Mit 8051 Punkten, Bestleistung, bester deutscher Zehnkämpfer und einem zweiten Platz beim Thorpe Cup gratulieren wir Malik Diakité zu dieser super Leistung.

 

Auch Marcel Meyer ließ sich von den Temperaturen nicht unterkriegen und erzielte persönliche Bestleistung.

Ebenfalls mit einem sehr guten Start in seinen Zehnkampf, unterbot Meyer zum ersten Mal die 11 Sekunden-Marke der 100 Meter. 10,93 Sekunden nun seine neue Bestzeit. Im Weitsprung sprang Meyer zu 7,02 Metern und im Kugelstoßen gingen 14,51 Meter in die Wertung ein. Für Meyer waren die 1,96 Metern ebenso wie für Diakité zu hoch. Auch er sprang 1,93 Meter und konnte den ersten Tag mit einer Zeit von 48,66 Sekunden über die Stadionrunde abschließen. Damit befand sich Meyer nur 40 Punkte hinter seinem Halbzeitergebnis aus Ratingen.

Für Meyer begann der zweite Tag leider nicht nach Plan, in seiner sonst so starken ersten Disziplin, dem Hürdensprint, kam der Athlet ins Straucheln und ließ mit einer Zeit von 14,85 Sekunden wichtige Punkte liegen. Gleiches galt für den Diskuswurf und den Stabhochsprung. Im Diskus warf er das 2kg schwere Wurfgerät auf 39,81m. Der Stabhochsprung gestaltete sich für Meyer ebenfalls nicht ganz einfach, da dessen benötigte Stäbe sich nicht am Wettkampfort befanden und er spontan auf einen kürzeren Anlauf umsteigen musste. Nach dem Meyer seine Einstiegshöhe im dritten Versuch schaffte, und ihm das Szenario aus Ratingen nicht ein weiteres Mal ereilte, konnte er am Ende die 4,71 Meter überspringen. Den Speer ließ Meyer zu Ende des Wettkampfes noch mal richtig fliegen, er landete bei 62,00 Meter. Zum ersten Mal jenseits der 60 Meter-Marke und damit erreichte Meyer Platz 2 in der Konkurrenz. In 4:41,82 Minuten lief Meyer die 1500m und erzielte eine Persönliche Bestleistung von 7862 Punkten. Im gesamten Feld belegte er damit Platz 5 und wurde drittbester Deutscher, hinter Diakité und Max Vollmer.

Sowohl das Team der deutschen Zehnkämpfer, als auch das Team der deutschen Siebenkämpferinnen konnten die US-Amerikaner in der Gesamtwertung schlagen und den Sieg für sich gewinnen. So gab es jede Menge zu feiern, nach so einem erfolgreichen Mehrkampfwochenende in Dallas!

Fotos: Malik Diakité


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