Tamina Heller sprintet an die deutsche Spitze
  11.06.2024 •     NLV News , Verband , Leistungssport , Wettkampf

mf. Und wieder einmal wurde das hannoversche Erika-Fisch-Stadion durch mehrere hundert Leichtathletinnen und Leichtathleten mit Leben gefüllt: Bei den diesjährigen Niedersächsischen und Bremer Meisterschaften der Jugend U16 und U20  kämpften fast 600 Aktive um Meisterwimpel, viele qualifizierten sich für Deutsche Jugendmeisterschaften und manche von ihnen thronen seit diesen Tagen nun auch ganz weit oben im nationalen Vergleich.

Ein großes Ausrufezeichen konnte Tamina Heller setzen. Die Athletin vom TV Langen eroberte sowohl über die 100m als auch über die 80m Hürden der W14 Platz eins der Deutschen Bestenliste. Die neue Landesmeisterin stürmte nach 12,37sek und 11,85sek über die Ziellinie und freute sich – insbesondere über die 100m – über deutliche Leistungssteigerungen. Zudem ging das Nachwuchstalent über die 300m der W15 an den Start. Mit einer Zeit von 40,71sek kam keine der Konkurrentinnen an ihr vorbei.

Mieke Wübben und Luna Fischer mit absoluten Top-Ergebnissen

Über die 80m Hürden ebenfalls nicht zu schlagen ist momentan Svea Funck vom TV Jahn Walsrode. Die Mehrkämpferin sprintete am Samstagmittag zu 11,41sek und ist damit in der W15 nun die Nummer eins in Deutschland. „Das hat schon Bock gemacht!“, freute sich die Walsroderin später im Zielbereich. Einige Meter weiter musste sich Mieke Wübben über die Hürden quälen: Für die 400m-Distanz benötigte sie in der weiblichen Jugend U20 lediglich 61,03sek – Bestätigung der U18-EM-Norm, Verpassen der U20-WM-Norm um drei Hundertstelsekunden und Vorrücken auf Rang eins der aktuellen Deutschen Bestenliste in der U18.

Luna Fischer vom VfL Eintracht Hannover gelang neben dem Unterbieten der U18-EM-Norm sogar die Qualifikation für die diesjährige U20-WM: In ihrem ersten 400m-Rennen der Sommersaison stoppten die Uhren für die U18-Athletin nach 54,89sek. Damit wurde sie nicht nur Landesmeisterin in der U20, sondern kletterte auch auf Rang zwei im DLV-Ranking.

Dopplsieg für die Sprinterinnen aus Brinkum und Asendorf

Auf Rang vier im Ranking über die 300m Hürden der W15 hat sich Leila Ehlers geschoben: In Abwesenheit von der neuen Landesrekordinhaberin Tamina Heller wurde die Läuferin vom TSV Asendorf in 45,61sek Landesmeisterin und pulverisierte ihre persönliche Bestzeit um anderthalb Sekunden. Gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen von der Startgemeinschaft Brinkum-Asendorf dominierte sie zudem den Staffelwettbwerb: Mit Maya Kamara, Zoe Marie Bergman und Johanna Wetsphal brachte sie das Staffelholz nach 49,89sek ins Ziel und setzte sich gegen die zwölf anderen Teams durch. Auch in der weiblichen Jugend U20 war die Startgemeinschaft nicht zu schlagen: Adina Kamnann, Samira Heygster, Sara Bräuer und Lynn Michelmann freuten sich über eine Zeit von 47,93sek.

Im Langstreckenbereich triumphierte Moritz Jancke: Der Hildesheimer wurde in der M15 nicht nur über die 800m, sondern auch über die 3000m-Distanz Landesmeister. Mit 9:35,40min feierte er dabei eine persönliche Bestleistung. Über die 800m der weiblichen Jugend U20 konnte Nortje Dickebohm (Oldenburger TB) ihr Glück kaum fassen: Sie kam als Siegerin nach 2:18,13min ins Ziel und schaffte damit endlich die Qualifikation für die Deutschen Jugend-Meisterschaften. Ein starkes Finish legte Mika Pikutzki im Rennen der männlichen Konkurrenz hin: Der Läufer von der LG Onsnabrück ließ seine dreizehn Konkurrenten hinter sich und gewann in 2:00,07min.

Unterhaltsame Wettbewerbe auf den Sprunganlagen

Im Sprungbereich wurde es im Hochsprung der männlichen Jugend U20 spannend: U18-Springer Nevio Völkel – in den vergangenen Wochen hatte er bei kleineren Veranstaltungen zwei Mal 2,07m übersprungen und sorgte damit für U18-, U20- und U23 Jahresbestleistungen – reiste mit dem Vorhaben an, sich für die U18-EM in der Slowakei zu qualifizieren. Für die 2,00m reichte es am Sonntag aber leider nicht. Der Athlet von der LG Osnabrück kam nicht höher als 1,99m. Genauso wie Jason Lee Hoppe vom LC Hansa Stuhr, der aufgrund weniger Fehlversuche vor ihm Landesmeister wurde.

Die Teilnehmerfelder im Stabhochsprung dominierte wieder einmal der MTV 49 Holzminden. Vereinsmitglied Klara Härke ließ ihrer Konkurrenz in der U20 als haushohe Favoritin keine Chance. Nach übersprungenen 3,84m ließ sie schließlich 4,01m auflegen. Dafür reichte es in diesem Wettkampf leider noch nicht. Im Weitsprung der weiblichen Jugend U20 musste sich die Sechs-Meter-Springerin Lynn Michelmann (TSV Asendorf) geschlagen geben: Während Michelmanns weitester Satz auf 5,69m ging, bejubelte Charlotte Waldkirch vom VfL Eintracht Hannover ihre neue persönliche Bestweite von 5,88m. Sie wurde Landesmeisterin.

Dominator im Weitsprung der M15 war – wie erwartet – Micah Schade von der LG Emstal Dörpen. Er steigerte seine persönliche Bestleistung aus Garbsen um drei Zentimeter: 6,57m bedeuten weiterhin Rang drei in Deutschland.

Es war nicht die einzige Disziplin, in der seine niedersächsischen Kollegen nicht mithalten konnten: Er wurde mit einer Zeit von 11,47sek und einer Weite von 52,93m zusätzlich Landesmeister über die 100m und im Speerwurf. Weitere Landesmeistertitel im Wurfbereich wurden an Aaron Funck und Liam Zentarra vergeben. Funck vom TV Jahn Walsrode ließ sein Speer auf 47,93m fliegen – in der M14 ist das Platz drei in der DLV-Bestenliste. Im Kugelstoßwettbewerb der M14 gewann Liam Zentarra vom Garbsener SC. Neben seinem Titel im Weitsprung stieß er das vier Kilogramm schwere Wurfgerät am Sonntagnachmittag auf 11,46m. „Wow, ich glaube es hat noch nie ein Athlet aus Garbsen einen Landesmeistertitel im Kugelstoßen gewonnen“, staunte Zentarras Coach nach dem letzten Durchgang.

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