Sechs Stadionrekorde beim „Help at Corona“ - Meeting in Osterode
20.07.2020
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Leistungssport
um-rb (20.07.2020) Es war ein Supertag für die Leichtathletik in Osterode! Mit sechs neuen Meeting-Rekorden, einigen DLV-Jahres- und persönlichen Bestleistungen, die bei hervorragenden Bedingungen von den 104 startenden Teilnehmer aufgestellt wurden, konnte von der ausrichtenden LG Osterode bilanziert werden: Alles richtig gemacht, die Athletinnen und Athleten sowie die Bundestrainer zollten viel Lob für eine nahezu perfekte Organisation beim Meeting Help at Corona am Samstag im Jahnstadion!
Starke Leistungen im Stundentakt, so war die Ansage und so wurde es umgesetzt: Der Sieg im Diskuswurf der Männer ging nach Großbritannien an Lawrence Okoye (63,02 m). Es war das beste Resultat des 28-Jährigen seit acht Jahren, nach sieben Jahre Pause hatte der einstige U23-Europameister im vergangenen Jahr ein Comeback gestartet. Platz zwei holte sich der WM-Teilnehmer aus Magdeburg David Wrobel (61,35 m). Spannung danach im Weitsprung der Frauen. Schon im ersten Versuch übertraf mit 6,40 m Lea Jasmin Riecke (Mitteldeutscher SC) die alte Bestmarke, die Maryse Luzolo (Königsteiner LV) im 5. Versuch egalisierte, bevor Merle Homeier von der LG Göttingen mit ihrem letzten Sprung auf 6,57 m flog – Stadionrekord. Da wollten sich die Männer natürlich nicht verstecken: Schon im ersten Versuch übertraf der dreimalige Deutsche Hallenmeister Julian Howard (LG Region Karlsruhe) mit 7,85 Metern die alte Bestmarke von 7,69 m und eroberte damit die deutsche Spitze. In Runde drei bestätigte er nochmals diese Weite, aber auch Gianluca Puglisi (Königsteiner LV) mit 7,70 m und Mohammad Alsalami (LAC Berlin) mit 7,64 m sprangen sehr weit. Wie angekündigt: Hoch hinaus ging es für Jonas Wagner (Dresdener SC), der souverän mit 2,20 m Jahresbestweite und einen Meetingrekord sprang. Nur hauchdünn scheiterte er an 2,25 m. Da wurden die Mühen im Vorfeld des Meeting belohnt, um einen langen Anlauf für die Hochspringer realisieren zu können, hatte Fa. KKT mit ihrem Knowhow kurzerhand die Regenrinne an der Laufbahn temporär verfüllt – vielen Dank!
Von ihr wird man sicherlich in den Jahren noch häufiger hören: Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) knackte erstmals die 18-Meter-Marke im Kugelstoßen. Ihre Vier-Kilo-Kugel schlug gleich zweimal jenseits der Marke ein, die sie schon so lange im Visier hatte. Auf 18,05 in Runde zwei ließ sie im nächsten Versuch 18,14 Meter folgen und siegte damit vor der weitengleichen Niederländerin Jessica Schilder. Die 22-Jährige stand bereits vorher im Diskusring und siegte dort ebenfalls mit Bestleistung. 59,64 Meter reichten, um den Konter der EM-Vierten Claudine Vita (SC Neubrandenburg) abzuwehren, die in Runde sechs auf 59,52 Meter kam. Die einstige U20-Europameisterin war wunschlos glücklich und super zufrieden!
Das war auch Deutschlands Kugelstoß-Vorzeigeathlet David Storl (SC DHfK Leipzig). Er schraubte seine Saison-Bestmarke in einer soliden Serie auf 20,63 Meter. Weiter hat er in diesem Jahr auch in der Halle noch nicht gestoßen. Er bilanzierte auf „seiner Anlage“: Ich habe angefangen, Dinge richtig zu machen, es fühlte sich gut an, jetzt freue ich mich auf die Deutschen Meisterschaften! Ein weiterer Stadionrekord ging nach Spanien – der diesjährige Hallenmeister seines Landes Pablo Torrijos Navarro schraubte die neue Bestmarke im Dreisprung auf starke 16,67 m. In allen Sprüngen übertraf er die 16m-Marke und ließ Felix Wenzel vom SC Potsdam mit 15,75 m keine Chance.
Souverän der Auftritt von Christina Honsel (TV Wattenscheid) im Hochsprung der Frauen. In einer Serie ohne Makel übertraf sie mit 1,86 m zunächst die alte Bestmarke von Kimberly Jeß aus 2008 um einen Zentimeter. Dass sollte aber noch nicht das Ende sein. Im 2. Versuch schraubte sie den Rekord auf 1,90 m und damit sprang die U23-Vize-Europameisterin Deutsche Jahresbestleistung. Den Schlusspunkt blieb Neele Eckhardt von der LG Göttingen vorbehalten. Im 4. Versuch war mit 13,80 m der 6. Meetingrekord des Tages perfekt! Schade nur, bei zwei Versuchen sprang sie weit vor dem Brett ab, sodass die anvisierten 14m leider nicht von der Deutschen Hallenmeisterin übertroffen wurden.
Die schnelle Laufbahn stand diesmal nicht im Fokus. Dennoch sind einige gute Leistungen zu nennen. Luis Oberbeck vom TSV Neuhof lief mit 47,96 sec. eine starke Stadionrunde. Die 100m dominierte Michael Meißner vom VfL Wolfsburg in 10,71 sec., wobei der Sieg bei der U20 in Osterode blieb. Paul Kirchhof von der LGO sprintete starke 11,27 sec. und dicht an seine persönliche Bestleistung vom Vorjahr heran. Bei den Frauen gewann den Sprint die Weitspringerin Lea Jasmin Riecke in guten 12,15 sec., schnellste über 400m war Michelle Janiak in 55,67 sec. vom VfL Eintracht Hannover.
Den besten Eindruck der Paralympics-Starter machte Weltmeister Leon Schäfer (TSV Bayer Leverkusen), der in der Klasse T63 auf 6,62m im Weitsprung kam. Nicht ganz zufrieden war die Weltrekordlerin über 200 m Irmgard Bensuan (ebenfalls TSV Bayer Leverkusen), die 28,05 sec. in ihrer Klasse T44 sprintete.
Einen Dank zollte Meeting-Organisator Rainer Behrens seinem ganzen Team, ob als Kampfrichter oder im Catering, ob als Edelhelfer an allen Fronten – sie haben alles gegeben, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen! Vielen Dank natürlich auch den Sponsoren, der Sparkasse Osterode, der Lotto-Sport-Stiftung Niedersachsen und Fa. KKT!