NLV-Athleten nutzen Deutsche Jugend-Meisterschaften als Sprungbrett für die große internationale Bühne
  19.07.2022 •     Leistungssport , Wettkampf


Für die Jugend U20 waren die Meisterschaften gleichzeitig als Trials für die Tickets zur U20-WM in Kolumbien ausgeschrieben.

jg – Die Deutschen Jugend-Meisterschaften 2022 (U18/ U20) versprachen einen ganz besonderen Wettkampfcharakter. Bei der DM in Ulm erst- und zweitplatzierte Normerfüller qualifizierten sich nämlich automatisch für die U20-Weltmeisterschaften im kolumbianischen Cali (01.-06.08.). Die begehrten WM-Tickets lösten gleich sieben Niedersachsen!

Carolin Hinrichs (VfL Löningen), NLV-Nachwuchssportlerin des Jahres 2021, ließ ihrer Konkurrenz über 2.000 Meter Hindernis (6:46,71 Minuten) keine Chance und holte sich neben der souveränen Gold-Medaille die Fahrkarte nach Cali. Noch eine halbe Stunde zuvor ging die Löningerin im Vorlauf über 1.500m an den Start. Im Finallauf am Folgetag machte sie dann noch den Doppelpack perfekt und gewann ihr zweites Gold in 4:32,79 Minuten.

Schnell auf der Laufbahn unterwegs waren in Ulm noch zahlreiche weitere Niedersachsen. Allen voran die Beiden Wölfe Nele Jaworski und Tobias Morawietz (VfL Wolfsburg), die beide Silber über 200 Meter (Jaworski 23,72 Sekunden, Morawietz 21,23 Sekunden) in der U20 holten und in Kolumbien über die halbe Stadionrunde an den Start gehen werden. Darüber hinaus werden wir die beiden Nachwuchssprinter wohl ebenfalls in den deutschen Kurzsprint-Staffeln auf internationaler Bühne zu Gesicht bekommen.

Sprinter Thorben Finke (SV Sigiltra Sögel) darf auch bald den Bundesadler auf seiner Brust tragen. Finke empfahl sich in Ulm mit Bronze über die 200 Meter (21,69 Sekunden) für einen Ländervergleich im Münchener Olympiastadion im August. 

Seine Koffer für Cali darf ebenfalls Florian Kroll (LG Osnabrück) packen, nachdem er sich über 400 Meter als Fünfplatzierter (47,69 Sekunden) empfahl. „Jetzt muss Flo seinem Chef nur noch erklären, dass und warum er drei Wochen auf der Arbeit fehlen wird“, scherzte Trainer Anton Siemer über die stolze Nominierung seines Schützlings. Für die deutsche U20-Mannschaft geht es bereits diesen Freitag ins Precamp nach Florida, um sich an das Klima und die Zeitumstellung zu gewöhnen, bevor man im August gen Südamerika zur WM nach Kolumbien fliegen wird.

Als deutsche Vize-Meisterinnen in der U20 werden ebenso Hammerwerferin Lara Hundertmark (Einbecker SV, 61,05 Meter), Speerwerferin Christina Lahrs (TSV Wehdel, 51,59 Meter) und Hürdensprinterin Naomi Krebs (Hannover 96, 13,49 Sekunden) Premiere im deutschen Nationaldress feiern. Wir wünschen allen Niedersachsen an dieser Stelle bereits viel Erfolg in Kolumbien!

Für den Höhepunkt des Wochenendes in der Jugend U18 aus NLV-Sicht sorgte Hürdensprinterin Mayleen Bartz (VfL Stade). Das Nachwuchstalent konnte sich in Ulm berechtigte Hoffnungen auf eine Medaille machen, doch mit der Goldmedaille hatte wohl auch der große mitgereiste Fanclub aus Stade nicht gerechnet. Dass sich Sekunden manchmal wie Stunden anfühlen mögen, erlebte Mayleen Bartz nach der Zielbildauswertung ihres 100 Meter Hürden Finallaufes. Umso größer war die Freude, als Bartz als Erste auf der Anzeigetafel ausgegeben wurde – zeitgleich mit der Zweitplatzierten in 13,73 Sekunden.

Einen beachtlichen Meistertitel heimste auch Max Husemann (Eintracht Hildesheim) ein. Noch eine Woche vor den Meisterschaften an Corona erkrankt bewies der Hildesheimer die beste Sprintausdauer auf der Stadionrunde und wurde Deutscher U18-Meister über 400 Meter in 49,09 Sekunden. Über die halb so lange Distanz von 200 Metern konnte der Schützling von Trainer Marvin Linke darüber hinaus seine zweite Medaille in Ulm gewinnen – Bronze in 22,14 Sekunden.

Weitere Medaillen heimsten Tim Kalies (Braunschwieger LC, 3:54,09 Minuten) über 1.500 Meter und Marius Numrich (SVG GW Bad Gandersheim, 62,23 Meter) im Hammerwurf mit Silber sowie Emily Pischke (Hannover 96, 12,76 Meter) im Dreisprung, Emmy Lisanne Steinbrecher (Verein, 62,38 Sekunden) über 400 Meter Hürden, Jason Lee Hoppe (LC Hansa Stuhr, 1,94 Meter) im Hochsprung und Bjarne Bernstein (Hannover 96, 8:41,02 Minuten) über 3.000 Meter mit Bronze ein.

„Neben den 18 gewonnenen Medaillen in Ulm erfreuen mich noch umso mehr die weiteren insgesamt 29 Top 8-Platzierungen von NLV-Athleten. Das zeigt die Dichte unseres Leistungspotenzials im Jugendbereich in Niedersachsen auf, für dessen Erfolg ich mich vor allem bei den Heimtrainern ganz besonders bedanken möchte“, bilanziert Jan Gutzeit, Vizepräsident Jugend im NLV.

 

Bilder: Torben Flatemersch (https://torbenfla.de)