Niedersachsen-Power in Bergen: 400m-Sprinter gewinnen Bronze
Bei den diesjährigen U23-Europameisterschaften, die über das vergangene Wochenende hinweg im norwegischen Bergen stattfanden, konnten die 96 deutschen Athlet*innen rekordverdächtige 26 Medaillen holen – so viele wie zuletzt im Jahr 2005. Mit zu diesem Erfolg verhelfen konnten auch Leichtathleten aus Niedersachsen:
Im Finale der männlichen 4x400m-Staffel – es war am Sonntagabend die letzte Medaillenentscheidung der Meisterschaft – waren nämlich gleich drei niedersächsische Athleten Teil der Startaufstellung. Gemeinsam mit ihrem DLV-Kollegen Lukas Krappe sprinteten Thorben Finke (SV Sigiltra Sögel), Max Husemann (Eintracht Hildesheim) und Florian Kroll (LG Osnabrück) zu EM-Bronze. Finke setzte sich dabei als Startläufer direkt hinter Spanien und Frankreich an die Spitze des Feldes. Nachdem Husemann und Krappe diese Position halten konnten, hatte Schlussläufer Kroll es dann mit keinem Geringeren als dem frischgebackenen Europameister Jonas Phjiffers zutun. Der Deutsche U23-Vizemeister von Ulm hielt dem Druck des Niederländers jedoch stand und rettete das DLV-Quartett nach 3:02,83min an Position drei ins Ziel.
Florian Kroll überrascht mit Finaleinzug
Florian Kroll und Max Husemann bekamen bereits im Vorfeld der Staffelwettbewerbe die Möglichkeit, sich auf der internationalen Bühne zu präsentieren – beide waren auch für den Einzelstart über die 400m nominiert worden. Für eine ganz große Überraschung sorgte hierbei der Osnabrücker: Im Vorlauf schrammte die Nummer 19 der Meldeliste noch 14 Hundertstel an seiner Saisonbestleistung vorbei und sicherte sich als Dritter seines Rennens das große Q. Im Halbfinale stürmte er dann – trotz wenig Orientierung auf Bahn acht – nach 46,29sek ins Ziel. Damit war er nicht nur so schnell, wie noch nie in dieser Saison; Über die Zeitregel schaffte es der 21-Jährige damit auch ins Finale. Hier lieferte er am Samstagabend dann eine weitere Zeit in dem Bereich: 46,36sek bedeuteten am Ende Rang sieben.
Enttäuscht war hingegen Max Husemann: Der Deutsche U23-Meister von Eintracht Hildesheim schied mit Rang sieben und einer Zeit von 47,20sek bereits in den Vorläufen aus. Gegenüber dem DLV machte der 20-Jährige unter anderem auch eine Allergie für sein Unwohlsein vor und während des Rennens verantwortlich.
Schwere Aufgaben für Hinrichs, Hundertmark und Kalies
Knapp am Finaleinzug vorbei schlitterte Lara Hundertmark: Die Hammerwerferin vom Einbecker SV ließ in der Qualifikation eine Weite von 62,59m in die Ergebnisliste eintragen. Mit Platz 13 verpasste sie damit das Ticket für die nächste Runde um nur einen Rang. Auch der Niedersachse Tim Kalies stand in der Vorrunde vor einer schweren Aufgabe, wenn es um den Einzug in die finale Entscheidung ging, denn nur die schnellsten zwölf Athleten wurden weitergeschickt. Der 1500m-Läufer von der LG Braunschweig – er war auf Meldelistenplatz 19 nach Norwegen gereist – schlug sich aber lange Zeit tapfer. Erst in der letzten Runde verlor er den Anschluss zur Spitze. Mit einer Zeit von 3:48,96min belegte er in seinem Vorlauf Rang elf.
Auch Hindernisläuferin Carolin Hinrichs musste auf den letzten beiden Runden abreißen lassen. Die Athletin vom VfL Löningen stellte sich in ihrem Vorlauf am Freitagvormittag nicht nur der europäischen Konkurrenz, sondern auch der Hitze: Lange Zeit des Rennens war sie Teil der Spitzengruppe – schlussendlich reichten 10:11,55min für Rang acht. Weil Hinrichs den langsameren Vorlauf erwischte, konnte sie auch nicht als eine der fünf Zeitschnellsten das Finalticket einfahren.