Hitzeschlacht und Landesrekord bei den Einzel-Landesmeisterschaften
22.06.2021
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bg – Die diesjährigen Landesmeisterschaften im Göttinger Jahn-Stadion wurden zu einer Hitzeschlacht, bei der das Organisationsteam und die ehrenamtlichen Helfer mit ihrem Einsatz dafür sorgten, dass alle Altersklassen gemeinsam an einem Wochenende an den Start gehen konnte. Neben den hohen Temperaturen hielten die besonderen Umstände durch die Corona-Pandemie Herausforderungen für die Leichtathleten bereit: Für viele Teilnehmer waren die Titelkämpfe erst der erste oder zweite Wettkampf in diesem Jahr und gleichzeitig schon ein Saisonhöhepunkt, nachdem der geregelte Trainingsbetrieb erst vor wenigen Wochen wieder aufgenommen werden durfte.
Das alles überragende Ergebnis lieferte dabei Merle Homeier (LG Göttingen), die im Weitsprung den 36 Jahre alten Landesrekord verbesserte. Während sie in der bisherigen Saison noch Probleme hatte, das Brett zu treffen, kam in Göttingen nun alles zusammen: Mit einem riesigen Satz auf 6,59 Meter verbesserte sie ihre Bestleistung um zwei und den Landesrekord von Silke Harms um einen Zentimeter. „Ich bin froh, dass es Klick gemacht hat und ich endlich das Brett getroffen habe“, sagte die 21-Jährige, die nun das nächste Ziel von 6,60 Metern unmittelbar vor Augen hat.
Für Jubel auf der Tribüne sorgte auch Alexander Bai (MTV Hanstedt), der seine Bestleistung im Hochsprung erst um drei Zentimeter auf 2,05 und anschließend noch auf 2,08 Meter schraubte und überlegen den Männer-Wettbewerb gewann.
Gute Leistungen erbrachten trotz der prallen Sonne auch die Mittelstreckenläufer. Über 2.000 Meter fiel in 6:44,86 Minuten eine neue deutsche Jahresbestleistung der W15 durch Anna Malena Wolff López (Braunschweiger Laufclub). Und auch die W14-Siegerin Lera Miller (VfL Löningen), die im gleichen Rennen lief, kam mit 6:55,40 Minuten dicht an ihre bereits im Mai aufgestellte deutsche Jahresbestleistung heran. In einem taktischen Rennen über 1.500 Meter der WJ U18 lieferten sich Ronja Funck (TV Jahn Walsrode) und Carolin Hinrichs (VfL Löningen) einen spannenden Zweikampf auf den letzten 200 Metern, der mit einem knappen Vorsprung in 4:39,60 Minuten an Hinrichs ging. In der männlichen Jugend U18 dominierte Tim Kalies (Braunschweiger Laufclub), der die Mittelstreckenwettbewerbe mit deutlichen Siegen über 800 (1:56,28 min.) und 1.500 Meter (4:02,97 min.).
Der schnellste 400-Meter-Läufer des Wochenendes war kein Aktiver, sondern U18-Läufer Laurenz Badenhop (TV Jahn Walsrode), der die Stadionrunde in 49,17 Sekunden sprintete und mit dieser Zeit auf Rang vier in Deutschland liegt. Auch die 400 Meter Hürden wurden durch Niclas Jan Kaluza (Eintracht Hildesheim) richtig schnell. Er lief in 53,98 Sekunden die zweitschnellste Zeit eines U18-Athleten in Deutschland in diesem Jahr.
Im Sprint überragte Quereinsteiger Luc Bruno Oehlmann (Eintracht Hildesheim), der deutlich mit 10,80 Sekunden über 100 und 22,05 Sekunden über 200 Meter in der MJ U20 gewann. In der weiblichen Jugend krönte sich Sarina Barth (Rukeli Trollmann) mit deutlichen Siegen über 200 (24,46 sec.) und 400 Meter (55,82 sec.) zur Sprintkönigin von Göttingen.
Für Lara Siemer (Rukeli Trollmann), die bereits für die U20-Europameisterschaften im Siebenkampf qualifiziert ist, standen die technischen Disziplinen im Fokus. Im Speerwurf verbesserte sie sich um knapp drei Meter auf 46,17 Meter. Das Hammerwurf-Talent Lara Hundertmark kam mit 62,50 Metern dicht an ihre bisherige Saisonbestleistung heran.
Bei NLV-Präsident Uwe Schünemann war die Freude über den reibungslosen Ablauf der Titelkämpfe groß: „Die Organisation und Durchführung hat hervorragend funktioniert - trotz der der Corona-Maßnahmen und der Herausforderung, die Schüler, Jugendlichen und Aktiven gemeinsam starten zu lassen. Ich möchte einen großen Dank an alle Helfer richten. Es war dadurch viel los und die Atmosphäre war wirklich klasse. Natürlich hoffen wir, dass wir im nächsten Jahr auch wieder Zuschauer begrüßen dürfen, die dann die großartigen Leistungen, wie den Landesrekord von Merle Homeier, auch hautnah miterleben können.“
Fotos: Torben Flatemersch