Die Highlights vom Wochenende
  27.05.2024 •     NLV News , Verband , Leistungssport


Kira Wittmann und Luis Oberbeck verpassen EM-Qualifikation. Nachwuchs glänzt im Sprint

jdv. Es war das letzte Wochenende, an dem eine Qualifikation für die Europameisterschaften Anfang Juni in Rom möglich gewesen wäre, denn nach dem gestrigen Sonntag endete der Qualifikationszeitraum dafür. Dementsprechend hoch frequentiert war die Veranstaltungsdichte im gesamten Land an diesem Wochenende. Einige Niedersachsen hofften, noch „last-minute“ auf den Zug nach Rom mit aufspringen zu können, andere machten mit tollen Bestleistung im nationalen Vergleich auf sich aufmerksam.

Kira Wittmann versucht alles für die EM-Quali
Die Athletin von Hannover 96 startete am Samstag bei den TrueAthletes Classics in Leverkusen und einen Tag später in Forbach in Frankreich im Dreisprung, um die DLV-Bestätigungsnorm von 13,80m für Rom zu springen. In Leverkusen sicherte sie sich zwar den Gesamtsieg, war mit ihrer Siegesweite von 13,41 Metern aber noch ein gutes Stück von der Qualifikation entfernt. Am letzten Tag des Qualifikationszeitraums nahm sie die lange Anreise nach Forbach in Frankreich in Kauf, um es noch einmal bei einem internationalen Meeting zu probieren. Leider erneut ohne Erfolg: Sie verbesserte sich zwar im Vergleich zum Vortag um 21cm auf 13,62m, die geforderten 13,80m erreichte sie allerdings wieder nicht.

Starke Zeiten in Pfungstadt
Das gleiche Schicksal ereilte Luis Oberbeck (LG Göttingen) über 800 Meter bei der Laufgala in Pfungstadt. Der Deutsche Meister lief in 1:46,28min so schnell wie nie, ließ die gesamte nationale Konkurrenz hinter sich und stand am Ende doch mit leeren Händen bzw. ohne EM-Norm da. Für die Bestätigungsnorm von Rom (1:46,20) fehlten ihm am Ende lediglich acht Hunderstel. Bei der EM wird somit kein Deutscher über 800m vertreten sein. Sein Teamkollege Emil Meggle kam in Pfungstadt bis auf vier Hunderstel an seine Bestzeit (1:47,98min) aus dem letzten Jahr heran und lief im Gesamtklassement auf Platz 10. Der dritte Göttinger Mittelstreckler Jan Eric Büsing verbesserte seine Bestleistung auf 3:48,11min über 1500 Meter.
Für ein starkes Comeback nach überstandener Verletzung und eine noch schnellere Zeit sorgte dagegen Tim Kalies vom Braunschweiger Laufclub über 1500m. Der 19-jährige kam nach 3:45,31min ins Ziel, erzielte damit ebenfalls eine neue Bestzeit und qualifizierte sich obendrein für die Deutschen Meisterschaften in seiner Heimatstadt in Braunschweig Ende Juni. Teamkollege Arthur Beimler kam nach 3:49,12 Minuten ins Ziel. Das beste Ergebnis bei den Frauen gab es in Pfungstadt durch Marie Pröpsting (VfL Eintracht Hannover), die über 1500m in 4:24,18min das zweitschnellste Rennen ihrer Karriere lief und auf Platz vier landete.

Viele Verbesserungen über 400 Meter
Luna Bulmahn (VfL Wolfsburg) ging gleich zweimal über 400m an diesem Wochenende an den Start. Am Freitagabend lief sie in Dessau 53,32 Sekunden, am Tag darauf bei der Sparkassen Gala in Regensburg 52,92 Sekunden (Saisonbestleistung). Die zweite Langsprinterin vom VfL Pernilla Kramer lief im selben Zeitlauf 53,96 Sekunden. Bei den Männern setzten Florian Kroll und Fabian Dammermann von der LG Osnabrück ihren Aufwärtstrend in Regensburg weiter fort: Kroll zum dritten Mal in Folge in diesem Monat mit neuer persönlicher Bestzeit (46,53) und Dammermann mit Saisonbestleistung (46,62).

Schnelle Zeiten purzelten am Samstag auch bei den Nachwuchsprintern. Der neue Landesrekordinhaber der U20 über 200 Meter Max Husemann (Eintracht Hildesheim) probierte sich an diesem Wochenende in Regensburg ebenfalls über 400 Meter. Nach dem Leistungssprung auf der Unterdistanz ließ er nun auch über die Stadionrunde mit 47,22 Sekunden eine „dicke“ Bestzeit folgen (zuvor 48,01). Damit qualifizierte er sich für die U20-WM in Peru. Eine deutliche Verbesserung gab es auch für Thorben Finke (SV Sigiltra Sögel), der sich von 48,13 auf 47,40 Sekunden steigern konnte.

U20-Athlet überragt im Sprint
Herausragend war im Nachwuchsbereich an diesem Wochenende aber Milian Zirbus (LG Osterode), der im Vorlauf über 100 Meter mit 10,50 Sekunden nicht nur die Norm für die U20-WM in Peru (Lima) unterbot, sondern sich damit auch an die Spitze der deutschen U20-Jahresbestenliste setzte. Zum Landesrekord von Alexander Kosenkow fehlte ihm lediglich eine Zehntel-Sekunde (10,40). Als wäre eine WM-Norm nicht bereits genug gewesen, qualifizierte er sich zusätzlich noch mit der 4x100-Meter-Staffel für die U20-WM. Die DLV-Staffel mit Zirbus benötigte 40,18 Sekunden. Die WM ist somit der nächste große Schritt für den Dritten der U20-EM 2023 mit der 4x100-Meter-Staffel.  
Auch Nele Jaworski (VfL Wolfsburg) hat sich mit ihren jüngsten Leistungen für weitere internationale Staffelteilnahmen empfohlen. In Leverkusen sprintete die 20-jährige Abiturientin an diesem Samstag nun in 11,42 Sekunden an die Spitze der U23 in Deutschland. Zuletzt hatte sie bereits bei den „World Relays“ auf den Bahamas erfolgreich teilnehmen dürfen.

Bei den Halleschen Werfertagen 2024 überzeugte am Wochenende auch Hammerwerfer Torben Schaper (VfL Eintracht Hannover), der den Hammer auf 72,04 Metern brachte, was Platz 7 bei den Männern bedeutete. Am Tag darauf gewann er mit 70,86 Metern außerdem noch die U23-Wertung.

 


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