Norddeutsche Titel im Sprung- und Laufbereich in Potsdam
04.02.2025
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Eine Woche nach den ersten Landesmeisterschaften in Hannover fanden am zurückliegenden Wochenende mit den Norddeutschen Meisterschaften die nächst höheren Titelkämpfe der Halle in Potsdam statt. Im Vergleichswettbewerb der norddeutschen Verbände schafften es 24 Niedersachsen aufs Podium und Einzelne nutzten noch die letzte Chance vor Meldeschluss, sich für die Deutschen (Jugend-)Meisterschaften in Dortmund zu qualifizieren.
Neun Medaillen im Sprungbereich
Gleich neunmal durfte Niedersachsen in den Sprungdisziplinen aufs Podium steigen, davon sechsmal ganz nach oben. Im Dreisprung der Frauen gewann Kira Wittmann (Hannover 96) mit 13,60 Meter vor Josie Krone (TSG Bergedorf) und Anna Kostenko (VfL Eintracht Hannover). Wittmann war mit allen gültigen Sprüngen klar über 13 Meter und stabilisierte sich damit nach ihrem starken Einstieg in Chemnitz letzte Woche (13,87m) auf einem guten Niveau. In der weiblichen Jugend U20 konnte sich mit Lotta-Henrike Werner (LG Weserbergland) ebenfalls eine Niedersächsin gegen eine breite Konkurrenz im Dreisprung durchsetzen. Bis zum letzten Versuch lag sie mit 11,93 Meter noch auf dem zweiten Rang des 18-köpfigen Teilnehmerfeldes. Mit einer Steigerung auf 12,14 Meter konnte sie sich nach dem sechsten Versuch tatsächlich noch über die Goldmedaille freuen.
Mindestens genauso spannend machte es Lynn Michelmann (TSV Asendorf) im Weitsprung: 5,78 Meter und Platz zwei standen als Zwischenergebnis vor dem letzten Durchgang zu Buche. Lena Anochili (Hamburger SV) stand mit 5,82 Meter auf der Eins. Konnte Michelmann die vier Zentimeter im letzten Versuch noch drauf packen? Es war eine Zentimeterentscheidung: Die Landesmeisterin zeigte Nervenstärke und sprang 5,83 – einen Zentimeter weiter. Die Hamburgerin konnte aber noch einmal mit ihrem letzten Sprung, der ähnlich weit in die Grube ging, reagieren. Gespannt wurde auf die Messung des Kampfgerichts gewartet. Am Ende jubelte die Niedersächsin: 5,78 Meter waren zu wenig für Anochili – Michelmann entschied den Weitsprungwettkampf für sich und wurde Norddeutsche Meisterin der U20.
Die Überschrift „Enge Entscheidung“ konnte an diesem Wochenende wohl für jede Sprungentscheidung mit niedersächsischer Beteiligung synonym verwendet werden. Im Hochsprung der weiblichen U20 gewann Dorothea Gantert (SpVg Laatzen) aufgrund von weniger Fehlversuchen bei 1,72 Meter, im Stabhochsprung teilte sich Anna Rieger (MTV 49 Holzminden) den zweiten Platz mit Tessa Böttner (SC Trebbin) hinter Vereinskollegin Klara Härke, die mit 3,71 Meter die sichere Siegerin war.
Zu den strahlenden Siegern im Sprungbereich gehörte auch Julian Karsten (VfL Wolfsburg) im Weitsprungwettbewerb der U20. Der Wolfsburger konnte sich von Sprung zu Sprung immer weiter verbessern und schließlich mit einer persönlichen Bestleistung von 7,21 Meter den Norddeutschen Titel gewinnen.
Den einzigen Sprinttitel für den NLV gab es durch Michelle Aulbert (Hannover 96) über 60 Meter Hürden bei den Frauen. Sie gewann in 8,69 Sekunden. Bronzemedaillen gab es im Sprint für 96 durch Jule Wachtendorf (7,65 sec.) und Milian Zirbus (6,85 sec.) über 60 Meter.
Viele Titel auch auf der Rundbahn
Über 200 Meter war Niedersachsens Leichathletin des Jahres Nele Jaworski nicht zu stoppen. Mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung belohnte sich die Athletin von VfL Wolsburg in 24,03 Sekunden mit dem Meistertitel. Max Husemann (Eintracht Hildesheim) musste sich derweil gegen Friedrich Rumpf (SCC Berlin) im Finale knapp geschlagen geben und wurde in 21,61 Sekunden Zweiter. Sein Vereinskollege Niclas Jan Kaluza holte dafür den Titel über 400 Meter in 48,07 Sekunden nach Hildesheim. Mieke Wübben (LG Emstal Dörpen) absolvierte die zwei Hallenrunden in 57,83 Sekunden und wurde Dritte in der U20. Genauso wie ihr Teamkamerad Marcel Blüschke über 200 Meter (22,42 Sec.).
Einen niedersächsischen Doppelsieg gab es über die 800 Meter der Männer. André Rohling (LG Osnabrück) konnte seinen Titel aus dem Vorjahr in 1:55,35 Minuten erfolgreich verteidigen. Als Zweiter kam Jan de Vries (DSC Oldenburg) ins Ziel.
Weitere Medaillen im Mittelstreckenbereich bekamen Marie Pröpsting (Silber 1500m (Frauen) / 4:30,80 min. / VfL Eintracht Hannover), Franka Niemeyer (Bronze 1500m (WU20) / 4:55,55 min. / TSV Gronau) und Philine Raether (Bronze 800m (Frauen) / 2:12,83 min. (PB) / LC Nordhorn).
Die 3000 Meter der Männer und Frauen dominierten Svenja und Maximilian Pingpank (beide Hannover Athletics). Die Geschwister absolvierten die 15 Hallenrunden in 9:23,77 bzw. 8:22,77 Minuten am schnellsten.