Die Finals 2022 – Die Meisterinnen und Meister der Deutschen Leichtathletik
  28.06.2022 •     Leistungssport , Wettkampf


Am vergangenen Wochenende fanden in Berlin die Finals 2022 statt. Dabei wurden neben der in der Leichtathletik umkämpften Meistertitel, auch in 13 weiteren Sportarten die Meisterinnen und Meister gekürt.

Im Berliner Olympiastadion bestritten insgesamt 41 Niedersachsen ihre Wettkämpfe bei anspruchsvollen Temperaturen.

md – Direkt zu Beginn der Veranstaltung am Samstagmorgen, verpasste Cathinca van Amerom vom VfL Eintracht Hannover ihren Einzug ins Finale der besten Acht nur knapp. Sie warf den 4kg-Hammer auf 57,65m und belegte damit Platz 9.

Kurz darauf lief Marie Pröpsting ebenfalls startend für den VfL Eintracht Hannover als sechstbeste ins Finale der besten Zwölf 1500m-Läuferinnnen. Im Finale erkämpfte sie sich Rang 10. Leider gelang Maximilian Pingpank (Hannover Athletics) der Einzug ins Finale über dieselbe Strecke nicht. Er wurde mit 3:54,11 Sekunden 14ter und verpasste den Finalplatz hauchdünn.

Lea Ahrens (VfL Eintracht Hannover) hatte ebenfalls etwas Pech auf ihrer Stadionrunde. Sie rannte in den Halbfinals der 400m Hürden Frauen als Vierte ihres Laufs die achtbeste Zeit. Dennoch reichte dies nicht zum Einzug ins Finale der besten Acht, da eine Halbfinal-Dritte in eimem anderen Lauf langsamer als Lea, aber automatisch qualifiziert war. Souverän aber dennoch überraschend zogen Jordan Gordon (OTB Osnabrück) und Jan Niclas Kaluza (Eintracht Hildesheim) ins Finale der 400m Hürden Männerkonkurrenz ein. Sie rannten 52,43 Sekunden und 52,88 Sekunden und damit jeweils Saisonbestleistung und persönliche Bestleistung.

Das Dreisprung-Finale gehörte am Samstagnachmitttag aus niedersächsischer Sicht zu den wohl spannendsten und aufregendsten Entscheidungen. Nachdem Anfangs lange Neele Eckhardt-Noack (LG Göttingen) mit 13,97m das Feld anführte, gelang ihrer wohlbekannten Konkurrentin vom TSV Bayer 04 Leverkusen Kristin Gierisch im vierten Durchgang der erste 14m Sprung des Wettbewerbs und damit übernahm sie die Führung. Erst im Sechsten Versuch konnte Neele mit 14,14 Metern die Führung wieder für sich gewinnen und damit auch den Deutschen Meistertitel verteidigen. Spannend war jedoch nicht nur die Entscheidung um den Titel, auch um Platz 3 gab es einen Kampf um jeden Zentimeter. Auch hier belegte lange Vereinskollegin Kira Wittmann den dritten Rang, im Laufe des Wettbewerbs sprang jedoch Jessie Maduka vom TV-Wattenscheid 01 dieselbe Weite wie Wittmann, die jedoch den besseren zweiten Versuch hatte und die Führung über das Duell zunächst behielt. Im fünften Versuch konnte die Wattenscheiderin jedoch an der U23-Athletin des NLV vorbeiziehen und belegte mit 13,77 Metern den Bronzerang. Wittmann gelang im letzten Versuch der Konter nicht ganz perfekt, sie sprang zu 13,76 Metern und Bestleistung, jedoch fehlte der entscheidende Zentimeter um sich im Berliner Olympiastadion die Bronzemedaille zu sichern. Aufregend war der Dreisprungwettbewerb nicht nur wegen der knappen Entscheidungen, dazu kam, dass der Wettkampfbetrieb wegen einer Unwetterwarnung und eines Gewitters über Berlins Innenstadt in der Zwischenzeit komplett eingestellt wurde. Das Stadion wurde geräumt und alle laufenden Wettbewerbe für knapp 40 Minuten ausgesetzt. Abgesehen von der Unterbrechung machte das Gewitter der Meisterschaft dennoch keinen Strich durch die Rechnung. Das Olympiastadion blieb trocken und alle Wettbewerbe konnten fortgesetzt und vollendet werden.

Nicht aus der Ruhe - vor dem Gewitter - bringen ließen sich die 400m-Sprinter Luna Thiel (VfL Eintracht Hannover) und Malik Diakité (Hannover 96). Beide qualifizierten sich souverän am Samstagnachmittag für das 400m-Finale.

VfL Wolfsburg-Sprinter Deniz Almas qualifizierte sich mit einer Zeit von 10,41 Sekunden über die 100 Meter der Männer ebenfalls für das Finale, jedoch verzichtete er auf seinen Start. Talea Prepens (TV Cloppenburg) sprintete die 100m in 11,49 Sekunden und löste somit ebenfalls ein Finalticket. Die erhoffte Steigerung im Finale gelang ihr jedoch nicht. Mit 11,50 Sekunden wird die Kurzsprinterin siebtbeste Deutsche.

Im Hochsprung der Frauen konnte Titelverteidigerin Imke Onnen (Hannover 96), die vor kurzem noch mit einer Corona-Infektion zu kämpfen hatte, nicht im Kampf um die Medaillen mitspielen. Bereits die Höhe von 1,84 Meter war am Wettkampftag zu hoch für die Hannoveranerin. Mit 1,80 Meter belegte sie Rang 5.

Den Start am zweiten Wettkampftag machte Torben Schaper (VfL Eintracht Hannover), er belegte Rang 8 im Finale der Hammerwerfer. Sein 7,26kg schwere Hammer landete bei 62,13m.

Am Sonntag legte Talea Prepens den Fokus auf die 200m. Hier qualifizierte sie sich mit der drittschnellsten Zeit für das Finale der Frauen. Ebenfalls ins Finale einziehen konnte Nele Jaworski vom VfL Wolfsburg. Im Finale lief Prepens in 23,36 Sekunden zu Bronze, Jaworski wurde Sechste in 23,89 Sekunden.
Das gleiche Szenario wie Lea Ahrens am Vortag ereilte auch Wolfsburg-Sprinter Tobias Morawietz, auch er rannte in den Halbfinals der 200m Männer die acht beste Zeit, dennoch reichte dies nicht zum Einzug ins Finale der besten Acht. Stattdessen zog der Kontrahent hinter dem U20-Athleten mit einem großen Q ins Finale ein. Morawietz, der bereits die U20-WM Norm für die Meisterschaft in Cali/Kolumbien hat, konnte sein gutes Niveau dennoch präsentieren.

Merle Homeier, (LG Göttingen) die im letzten Jahr bei der Deutschen Meisterschaften in Braunschweig die Bronzemedaille erzielte, musste sich am Sonntagabend mit Rang 5 und 6,46m zufriedengeben.

Nach ihrer so guten Vorstellung im Halbfinale konnte Luna Thiel ihren zweiten Platz nicht halten, im Finale wurde sie mit 52,80 Sekunden über die Stadionrunde Sechste.
Malik Diakité rannte nur 1/100 Sekunde langsamer als seine Bestzeit aus dem Mehrkampf von Ratingen und erzielte in einer knappen Entscheidung Rang 7.

Für die wohl größte „niedersächsische“ Überraschung am Sonntag sorgte Jordan Gordon. So überraschend sein Finaleinzug bereits war, umso unerwarteter war der Ausgang des Endlaufs. Mit persönlicher Bestzeit erlief sich der Athlet aus Osnabrück in 51,55 Sekunden die Silbermedaille. Jan Niclas Kaluza rannte erneut zu einer neuen persönlichen Bestzeit (52,43 Sekunden) und belegte Rang 6. Svenja Pingpank von Hannover Athletics konnte ebenfalls etwas überraschend aufs Podium laufen. Nach einem achten Platz im letzten Jahr nun Platz 3 im Finale 5000m Frauen.

Insgesamt gingen an diesem Wochenende der Leichtathletik-Finals eine Goldmedaille, eine Silbermedaille und zwei Bronzemedaillen ins Land. Hinzu kommen weitere neun Top 8 Platzierungen.

Fotos: T. Flatemersch

 


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